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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Alexander-Klaus Stecher Erinnerungen an die private Rosamunde Pilcher
Trauer um Rosamunde Pilcher. Auch bei Alexander-Klaus Stecher, der in vielen ihrer Romanverfilmungen mitspielte. Mit t-online.de schwelgt er in Erinnerungen an eine besondere Frau.
Im Alter von 94 Jahren starb Rosamunde Pilcher am 6. Februar nach einem Schlaganfall. Eine Nachricht, die Alexander-Klaus Stecher sehr getroffen hat. Der Schauspieler stand für zahlreiche ZDF-Verfilmungen der Pilcher-Romane vor der Kamera, hat eine tiefe Freundschaft zu der britischen Schriftstellerin aufgebaut.
Nun nahm er sich Zeit für ein Interview mit t-online.de. Er erzählte von den schönsten Erinnerungen an Rosa, wie er sie nennt, und von der Bodenständigkeit, die sie auszeichnete.
t-online.de: Herr Stecher, Sie spielten in insgesamt zehn Rosamunde-Pilcher-Filmen mit. Das ist Rekord. Wie kam es dazu?
Alexander Klaus-Stecher: Ich saß 2004 zufälligerweise bei einem privaten Abendessen neben ZDF-Programmchef Dr. Claus Beling und habe ihm erzählt, das es mein Traum ist, mal in einem Pilcher-Film mitzuspielen, weil ich schon seit meiner Kindheit gerne in Cornwall und Schottland sein wollte. Da sagte Beling, er sei der Mann, der die Filme macht. Im Sommer des selben Jahres hat er mir die erste Hauptrolle in einem Pilcher-Film gegeben. Dann ist es so gekommen, dass ich jährlich in einem, beziehungsweise 2009 sogar in zwei Filmen, zu sehen war.
Und Sie haben Rosamunde Pilcher persönlich gekannt.
Ja, es hat sich eine enge Freundschaft mit Rosamunde entwickelt. Sie war irgendwann mal bei einem Picknick am Set. Wir haben uns direkt gut verstanden. 2012 habe ich sie wieder getroffen, weil ich ihr meinen Fernsehpreis "Die goldene Deutschland" verleihen wollte. Das war damals auf der MS Deutschland, auf der wir anschließend auch noch mit ihrem Sohn eine tolle Dänemarkreise gemacht haben. Da haben wir uns richtig gut angefreundet und sie hat mich zu sich eingeladen. Seitdem war ich jedes Jahr zwei bis dreimal eine Woche lang bei ihr zu Hause. Wir haben alles Mögliche gemacht: Croquet gespielt, mit den Hunden spazieren gegangen, kleine Reisen. Sie hat uns ihren Geburtsort in Cornwall gezeigt. Wir hatten immer einen regen familiären Austausch. Das ist auch bis Januar so geblieben.
Also wussten Sie auch, dass sie krank gewesen ist…
Wir wussten, dass sie im Januar eine Grippe verschleppt hatte, aber keiner hat gedacht, dass sie sich davon nicht mehr erholen würde. Sie hat sich sonst immer wieder erholt. Dieses Mal hatte ich ein komisches Gefühl. Wir haben immer dienstags telefoniert und ich habe zum ersten Mal nichts von ihr gehört. Dann habe ich am Sonntagabend die zahlreichen gemeinsamen Fotos mit Rosamunde durchgeblättert. Ich habe dann ihre Haushälterin kontaktiert, die immer bei ihr war, wollte wissen, ob irgendwas nicht stimmt und habe komischerweise keine Antwort bekommen. Schließlich habe ich Rosamundes Enkelin geschrieben. Sie antwortete mir, dass sie vor zwei Stunden ins Krankenhaus eingeliefert wurde und sich leider nicht mehr erholen wird. Da war ich fix und fertig. Am 6. Februar ist sie ja dann sanft entschlafen.
Wie werden Sie Rosamunde Pilcher in Erinnerung behalten?
Als eine wahnsinnig starke, resolute und gleichzeitig liebenswerte und äußert gebildete Frau, die wahnsinnig viel Wissen in sich hatte. Sie hat mal so schön gesagt: 'Weißt du, ich habe damals noch die Abdankungsrede von König Edward VIII. als Kind im Radio gehört und heute schreibe ich E-Mails auf meinem Computer. Das ist für mich etwas Besonderes, dass ich so eine Zeitspanne erleben durfte.' Diese Zeitspanne hat sie ja auch in ihren Büchern sehr stark beschrieben.
Ich werde sie sehr vermissen. Die schönen Spaziergänge mit ihr am Meer in St. Andrews, die wunderbaren Whiskeys, die wir trinken konnten. Aber immer erst nach 18 Uhr, das war bei Rosamunde Gesetz. Um Punkt 18 Uhr hat die Haushälterin die Chips mit wenig Whiskey und viel Wasser gebracht. Das war wunderbar.
Das klingt nach schönen Erinnerungen an Ihre gute Freundin…
Das letzte Geschenk, das mir Rosamunde im vergangenen Jahr gemacht hat, ist eine Silberdose, die jetzt auf meinem Schreibtisch steht. Da steht ein Spruch von William Morris drauf, der ganz ihrem Lebensmotto entspricht: 'Have nothing in your House that you do not know to be useful or believe to be beautiful.'
Diese Worten passen perfekt zu ihr. Sie hat so bescheiden gewohnt. Auch wenn sie Millionärin war. Das Haus hat Wärme und Geborgenheit verströmt. Sie war so gastfreundlich und diese Atmosphäre bei ihr war einfach unglaublich.
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Ich habe 15 Jahre wunderbare Pilcher-Erinnerungen und sieben, acht Jahre der persönlichen großen Freundschaft. Das werde ich niemals vergessen.