Wegen Missbrauchsvorwürfen Bill Cosby erneut vor Gericht
Bill Cosby musste wegen Missbrauchsvorwürfen erneut vor Gericht erscheinen. Zahlreiche Frauen erheben Anschuldigungen gegen den US-Komiker.
Der Schauspieler Bill Cosby ist wegen eines angeblichen sexuellen Übergriffs vor 14 Jahren wieder vor Gericht erschienen. Die Anhörung am Montag war die erste gegen ihn seit der #MeToo-Bewegung. Diese hatte eine ganze Reihe von Anschuldigungen sexuellen Fehlverhaltens gegen mächtige Männer in der Unterhaltungsbranche und darüber hinaus losgetreten. Die Geschworenen im ersten Prozess gegen den mittlerweile 80-jährigen Cosby waren im vergangenen Jahr zu keiner Entscheidung gekommen, deshalb wird er nun neu aufgerollt.
Cosbys Anwälte sehen Verjährung
Cosbys Anwälte versuchten am Montag, den Richter Steven O'Neill davon zu überzeugen, den Fall fallen zu lassen. Sie sagten, sie hätten Belege, dass der Übergriff nicht während des vom mutmaßlichen Opfer genannten Zeitraums stattgefunden haben könne und somit verjährt sei. Der Richter lehnte den Antrag aber ab und sagte, er wolle die Geschworenen darüber entscheiden lassen.
Cosby wird von der Klägerin Andrea C. beschuldigt, ihr im Januar 2004 Drogen verabreicht und sie dann sexuell missbraucht zu haben. Der Schauspieler beharrt darauf, dass es einvernehmlicher Sex war. Weil er deshalb am 30. Dezember 2015 festgenommen wurde, wäre die Tat verjährt, wenn sie sich vor dem 30. Dezember 2003 ereignet hätte.
Bis zu 19 Zeuginnen
Umstritten ist auch, welche Zeuginnen zugelassen werden sollen. Die Staatsanwaltschaft will bis zu 19 Frauen aufrufen, um damit aufzuzeigen, dass es eine dunkle Seite des Fernsehstars gegeben habe. Die Verteidigung hingegen versuchte, das zu verhindern, weil die Vorwürfe der Frauen teilweise bis in die 60er-Jahre reichen und deshalb schwer verifizierbar seien.
Kommt es zu keiner Verschiebung, soll die Auswahl der Geschworenen für den Prozess am 29. März beginnen.
- AP