"Emotional und körperlich erschöpft" So waren Heath Ledgers letzten Tage
Am 22. Januar 2008 schockierte eine Nachricht die Welt: Hollywoodstar Heath Ledger starb im Alter von nur 28 Jahren an den Wechselwirkungen verschiedener Medikamente. Über neun Jahre nach seinem Tod erscheint im Mai die Doku "I Am Heath Ledger".
In der Reportage sprechen Freunde und Familienmitglieder des Schauspielers über seine letzten Tage und seine Gefühlslage vor dem Tod. Viele neue Details kommen ans Licht.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
"Emotional und körperlich erschöpft"
"People" liegen Auszüge aus der Dokumentation vor. Heath Ledgers Freund und Dialekt-Coach Gerry Grennell erzählt darin, der gebürtige Australier sei in den Wochen vor seinem Tod "emotional und körperlich erschöpft" gewesen. Immer wieder habe er mit Schlaflosigkeit zu kämpfen gehabt.
Wenige Monate vor seinem Tod trennten sich Heath und Michelle Williams, mit der er die gemeinsame Tochter Matilda hat. Das setzte ihm offenbar besonders zu: "Er hat sein Mädchen vermisst, er hat seine Familie vermisst und sein kleines Mädchen. Er wollte sie unbedingt sehen, in den Armen halten und mit ihr spielen." Er wurde tieftraurig und unglücklich.
Immer wieder habe er zu Medikamenten gegriffen, die ihm ruhige Nächte verschaffen sollten. Grennell habe ihn mehrfach davor gewarnt: "Es hat ihm nicht über seine Beziehungsprobleme hinweg geholfen, auch nicht darüber, dass er sein Kind vermisste und er konnte auch nicht besser schlafen – das wusste er."
Der letzte Anruf
Auch seine Schwester Kate Ledger habe ihm häufig gepredigt: "Ich habe gesagt: 'Du musst vorsichtig sein, darfst die Medikamente nicht vermischen.' Er sagte nur: 'Katie, komm schon, natürlich kann ich das.'"
Kurz vor seinem Tod hatte Kate noch ein Telefongespräch mit ihrem Bruder: "Ich habe gerade gekocht, wir haben gelacht. Dann hat er gesagt: 'Ich muss auflegen, ich rufe dich morgen früh um 8.30 Uhr an.' Das war's. Das war unsere letzte Unterhaltung. Ich habe gesagt: 'Okay, ich liebe dich.' Das war's. Es bricht mir das Herz."
Ein Geschenk an seine Tochter
Heath Ledger hatte großes Talent, verkörperte in preisgekrönten Filmen vollkommen gegensätzliche Figuren. Für die Darstellung des homosexuellen Cowboys Ennis del Mar in "Brokeback Mountain" war er 2006 für den Oscar nominiert. Seine Paraderolle aber war der Joker in "The Dark Knight", für die er posthum mich zahlreichen Preisen geehrt wurde.
Nur einer Rolle konnte Heath nicht so gerecht werden, wie er es sich gewünscht hätte: der Vaterrolle für Matilda. Sie war gerade einmal zwei Jahre alt, als ihr Papa im Januar 2008 tot in seinem New Yorker Appartement aufgefunden wurde.
Heute ist die mittlerweile 11-Jährige ihrem verstorbenen Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Besonders schwierig ist das für ihre Tante, Heaths Schwester Kate: "Wenn Matilda ihren Stift aufhebt, erinnert mich das an Heath; wenn sie reinkommt, erinnert mich das an Heath; wenn sie sich auf ihr Skateboard stellt, erinnert mich das an Heath."
In der Familie spricht man viel über den Ausnahmeschauspieler: "Ich erzähle ihr jedes Mal, wenn wir uns sehen, von ihrem Daddy." Heaths engstes Umfeld wünscht sich, dass die Doku eine Art letztes Geschenk für seine kleine Tochter ist.