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Ottfried Fischer: Rechtsstreit um Sex-Video beendet


Ottfried Fischer
Jahrelanger Rechtsstreit um Sex-Video beendet

Von t-online, dpa
02.06.2016Lesedauer: 2 Min.
Ottfried Fischer hat Recht bekommen.Vergrößern des Bildes
Ottfried Fischer hat Recht bekommen. (Quelle: dpa)
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Der Prozessmarathon hat endlich ein Ende: Sechs Jahre lang beschäftigte ein delikates Sex-Video mit Schauspieler Ottfried Fischer das Gericht. Jetzt stellte das Landgericht München I das Verfahren gegen eine Geldauflage ein.

3.500 Euro soll der angeklagte "Bild"-Journalist wegen der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs an eine Organisation für Parkinson-Patienten zahlen. Ottfried Fischer ist selbst an Parkinson erkrankt. Sein Leiden machte er vor rund acht Jahren publik.

2009 kam der Fall ins Rollen. Damals hatte der Journalist das Video bekommen, das Fischer beim Sex zeigen soll. Der Schauspieler gab seinerzeit an, er habe "Bild" nur ein Interview gegeben, weil seine Agentin ihn von der Existenz des Films unterrichtet hatte. Die Summe von 3.500 Euro war nach Veröffentlichung als Informationshonorar an den Anbieter des Videos geflossen.

Das kriminelle Unrecht ist überschaubar"

Zu Beginn der Verhandlung mahnte der Vorsitzende Richter Andreas Forstner die Parteien, nicht noch einmal den Weg durch die Instanzen anzutreten. "Die Sache ist sieben Jahre her. Das kriminelle Unrecht ist überschaubar. Gibt es denn keine Möglichkeit, endlich mal diesen Sack zuzumachen und zu sagen: Jetzt muss Ruhe sein?" Und zum Vorwurf gegen den Angeklagten: "Er hat es (das Video) angeschaut. Gut. Das hätte ich auch gemacht. Man muss ja wissen, was drauf ist."

Juristische Odyssee endet

Mit der Entscheidung geht eine juristische Odyssee zu Ende. Das Amtsgericht hatte den Journalisten verurteilt, zunächst auch wegen Nötigung. Das Landgericht sprach ihn von allen Vorwürfen frei. Das Oberlandesgericht (OLG) hob den Freispruch auf und verwies den Fall an eine andere Landgerichtskammer zurück. Diese sprach ihn erneut frei. Das OLG bestätigte den Freispruch im Fall der Nötigung, verwies aber wegen der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs zurück an die Kammer Forstners.

"Die kniffligen Rechtsfragen, die dieser Fall aufwirft, bleiben ungeklärt"

Sowohl der Journalist als auch die Anklage und Anwalt Steffen Ufer als Nebenklage-Vertreter Fischers stimmten nun der Einstellung zu. Ufer sagte, der Kabarettist sehe das ganze Verfahren satirisch: Seine "Freunde von der "Bild"" hätten "offenkundig" das möglicherweise kompromittierende Video nur vom Markt bringen wollen.

Claas-Hendrik Soehring, Leiter Medienrecht bei Axel Springer, sagte: "Die Staatsanwaltschaft München hat über sechs Jahre hinweg auf absurde Weise versucht, einen Journalisten zu kriminalisieren, der nichts anderes getan hat, als gründlich zu recherchieren." Journalisten müssten Material sichten können, ohne sich der Strafverfolgung auszusetzen. Richter Forstner sagte dazu: "Die kniffligen Rechtsfragen, die dieser Fall aufwirft, bleiben ungeklärt."

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