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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Flucht aus der DDR Anja Kling hätte ihre Eltern geopfert
Ohne Rücksicht auf Verluste: Der Drang nach Freiheit ging Anja Kling offenbar über alles. Die Schauspielerin offenbarte jetzt in einem Interview, dass sie bei ihrer Flucht aus der DDR vor 24 Jahren sogar das Wohl ihrer Eltern geopfert hätte.
In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus" gab Kling zu verstehen, dass sie damals die Freiheit um jeden Preis wollte. "Dass ich meine Eltern womöglich nie wiedergesehen hätte. Dass mein Vater seinen Job nicht mehr hätte ausüben können. Um der Freiheit willen hätte ich meine Eltern geopfert", sagte sie dem Magazin. Gleichzeitig gesteht sie, damals "naiv“ gewesen zu sein. "Mir war nicht klar, was ich mit meiner Flucht hätte anrichten können“, sagte die 43-Jährige
"Auf einen Schlag um zehn Jahre gealtert"
Kling floh damals aus der DDR, um ihr Wohl in der Bundesrepublik zu suchen. Das Wohl ihrer Eltern war damals zweitrangig. Ihr Vater Ulrich, ein bekannter Dokumentarfilmer und Atelierchef im Filmstudio Babelsberg, sei auf einen Schlag um zehn Jahre gealtert, als sie ihm ihre Fluchtpläne offenbarte. Doch er habe sie und ihre Schwester Gerit nicht zurückgehalten, "weil er wusste, dass dies die bessere Alternative für uns ist“. Dafür zollt sie ihrem Vater große Anerkennung: "Das muss ein Vater erst mal schaffen – seinen Kindern zu sagen: 'Geht!'"
Eigenen Angaben zufolge kam Kling im November des Jahres 1989, nur drei Tage vor dem eigentlichen Mauerfall, mit einem Zug über die damalige Tschechoslowakei nach Bayern. In Deutschland setzte sie ihre erfolgreiche Karriere, zunächst als Moderatorin, später wieder als Schauspielerin, fort.