"Ich übe Sterben, kann man sagen" Rainer Langhans sinniert über den Tod
Vor Jahren machte Rainer Langhans seine Krebserkrankung öffentlich. Nun erzählt der 84-Jährige, wie er damit umgeht – und sich auf das Sterben vorbereitet.
Der krebskranke Rainer Langhans rechnet mit einem Leben nach dem Tod. "Es sind nur Ahnungen, die ich davon habe", sagt die Ikone der 68er-Bewegung, die nach eigenen Angaben vor einigen Jahren an Prostatakrebs erkrankte. Alles sei dann in Harmonie. "Das ist eine schöne Welt. Es gibt keine Zeit mehr. Alles ist gut. Du bist mit allem zutiefst verbunden. Alles ist Liebe", sagt der 84-Jährige.
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Das sei eine spirituelle Erfahrung, die es in allen Religionen gibt. Er habe sie in der Meditation gemacht, aber auch in der 68er-Zeit, sagt Langhans. "Es ist kein Glaube, es ist eine Erfahrung." Er sehe sich derzeit in einem Sterbevorgang. Wie lange dieser dauere, darüber hätten sich auch die Ärzte nicht geäußert. "Das weiß keiner."
"Leben entschieden verbessert"
Rainer Langhans spreche über das Sterben, auch um Menschen Mut zu machen, eine Krankheit anzunehmen, sagt der 84-Jährige, der sich nach eigenen Aussagen vegetarisch ernährt, gern spazieren geht und weiter Fahrrad fährt. Er erlebe gerade, dass sich, "seitdem ich diese Diagnose habe, mein Leben noch mal entschieden verbessert". Angesichts des Todes blühe er regelrecht auf. "Ich habe mich aufgrund des inneren Weges mit dem Sterben schon lange beschäftigt. Ich übe Sterben, kann man sagen."
Langhans lebt eigenen Angaben nach in einer Gemeinschaft mit drei Frauen. Allerdings haben demnach alle vier ihre eigenen Wohnungen in nächster Nähe zueinander im Münchner Stadtteil Schwabing.
- Nachrichtenagentur dpa