Es geht um Steuerbetrug Neue Ermittlungen gegen Filmstar Gérard Depardieu
Neuer Ärger um Schauspieler Gérard Depardieu: Die französische Justiz ermittelt wegen schweren Steuerbetrugs und Geldwäsche.
Die 2012 öffentlich inszenierte Steuerflucht nach Belgien von Gérard Depardieu hat jetzt Folgen: Die französische Justiz ermittelt wegen schweren Steuerbetrugs und Geldwäsche gegen den französischen Schauspieler, wie die Nachrichtenagentur AFP am Montag aus Justizkreisen erfuhr. Damals hatte er seinen Wohnsitz nach Belgien verlegt, nachdem die französische Regierung die Einführung einer Reichensteuer angekündigt hatte. Jetzt wird dem 76-Jährigen vorgeworfen, sich nur zum Schein in Belgien niedergelassen zu haben.
Zuerst hatte die französische Online-Zeitung "Médiapart" über die bereits seit einem Jahr laufenden Ermittlungen berichtet. Es werde untersucht, "wie viel Steuern er in Frankreich unterschlagen haben könnte", hieß es. Mitte des Monats habe es Durchsuchungen in Frankreich und Belgien gegeben. Es seien auch mehrere Menschen verhört worden, allerdings nicht Gérard Depardieu selbst.
Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs
Depardieu gehört zu den bekanntesten Filmstars Frankreichs. Er spielte in mehr als 200 Filmen und Serien mit. Allerdings steht er seit einigen Jahren unter anderem wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs in der Kritik.
Im Oktober hatte ein Pariser Gericht den Prozess gegen Gérard Depardieu wegen mutmaßlicher sexueller Nötigung auf Ende März 2025 verschoben. Seine Verteidigung hatte argumentiert, der Schauspieler sei zu krank für eine Teilnahme an dem Prozess.
Die Staatsanwaltschaft fordert außerdem ein Gerichtsverfahren im Fall der Schauspielerin Charlotte Arnould, die ihn wegen Vergewaltigung verklagt hat. Die Entscheidung der Untersuchungsrichterin dazu steht noch aus. Depardieu selbst weist jedes Fehlverhalten zurück.
- Nachrichtenagentur AFP
- mediapart.fr: "Gérard Depardieu visé par une enquête judiciaire pour fraude fiscale" (französisch)
