Hape Kerkeling über seine Mutter "Man kriegt das eigentlich nie wirklich in den Griff"
Hape Kerkeling ging seiner Familiengeschichte auf die Spur. In einem Interview spricht er nun auch über den frühen Tod seiner Mutter und dessen Folgen.
Während der Corona-Pandemie widmete sich Hape Kerkeling der Ahnenforschung. Dabei habe er herausgefunden, dass er ein Urenkel des englischen Königs Edward VII. sei, wie er kürzlich der "Zeit" verriet. Nun spricht er erneut über seine Familiengeschichte und geht dabei auf einen schweren Schicksalsschlag ein: den Suizid seiner Mutter, als er acht Jahre alt war.
Wie Hape Kerkeling bereits in seinem Buch "Der Junge muss an die frische Luft" thematisiert hatte, litt seine Mutter Margret an Depressionen. Über sein Trauma durch ihren Verlust sagte er jetzt der "Süddeutschen Zeitung": "Man kriegt das eigentlich nie wirklich in den Griff." Über seine Erlebnisse zu schreiben, zähme es zwar ein wenig, "aber es bleibt dennoch immer diffus und arbeitet wie ein sich wandelnder Geist in einem".
"War extrem schlimm für mich"
Mit dem Teilen seiner Erfahrungen wolle er anderen Menschen helfen, "mit ihren Traumata besser umzugehen". Der Tod der Eltern sei immer traumatisierend, egal in welchem Alter. "Als mein Vater starb, mit 91 Jahren, war auch das extrem schlimm für mich, obwohl sein Tod etwas Erlösendes hatte, denn er war sehr krank", so der heute 59-Jährige.
Über seine eigene Biografie sowie die seiner Vorfahren schreibt Hape Kerkeling in seinem neuen Buch "Gebt mir etwas Zeit", das am 25. September veröffentlicht werden soll. Die Lust, Ahnenforschung zu betreiben, sei bei ihm schon im Alter von sechs Jahren durch eine Amsterdam-Reise mit seiner Mutter geweckt worden. Da sein Nachname niederländischen Ursprungs ist, habe er sich für dessen Geschichte interessiert. Sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, sei für ihn "schon auch eine Flucht aus der schnöden Gegenwart".
Hinweis: Hier finden Sie sofort und anonym Hilfe, falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen.
- sueddeutsche.de: "'Am Anfang habe ich sehr gelacht und dachte: Amüsant!'" (kostenpflichtig)
- zeit.de: "'Mich kostet es Mut'" (kostenpflichtig)
- Eigene Recherche