"Es ist richtig, die Tour zu spielen" Luke Mockridge tritt wieder auf – und stellt sich als Opfer dar
Er löste mit Witzen über Paralympics-Athleten kürzlich Entsetzen aus. Trotz Kritik und Konsequenzen startete Luke Mockridge nun seine Tour – zu Recht, wie er klarstellte.
Bereits vor einigen Tagen wollte Luke Mockridge den Auftakt seiner "Funny Times"-Tour im ostwestfälischen Bünde feiern. Doch sein fragwürdiger Humor machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Zusammen mit den Podcastern Nizar und Shayan hatte sich der Comedian über die Paralympics und deren Athleten lustig gemacht. Sie rissen geschmacklose Witze und ahmten Menschen mit körperlichen Einschränkungen auf entwürdigende Art und Weise nach.
Nach einer Welle des Entsetzens und öffentlicher Kritik entschuldigte sich Mockridge mit einem Instagram-Post, doch die Konsequenzen blieben nicht aus. Sat.1 cancelte seine Show "Was ist in der Box?", die am 12. September im Fernsehen hätte starten sollen. Und auch der Start seiner Tour sowie weitere Auftritte wurden abgesagt. Der Veranstalter in Wien hielt jedoch an dem Termin fest.
- Mockridge tritt erstmals wieder auf: Veranstalter irritiert mit Aussagen
Am Mittwochabend stand Mockridge im Festsaal Zentrum Simmering auf der Bühne. "Krass, dass wir ausverkauft sind, obwohl klipp und klar geschrieben steht, dass ich der schlimmste Mensch der Welt bin", begrüßte der TV-Star die rund 500 Menschen im Publikum und ging dann auch direkt auf die vergangenen Wochen ein.
Luke Mockridge: "Ich mag unkorrekte Witze"
Er sei zu Gast in einem Podcast gewesen, "der sich selbst zur Aufgabe macht, möglichst alle Regeln der politischen Korrektheit zu sprengen", versuchte der 35-Jährige seine Aussagen herunterzuspielen. Er habe einen Witz gemacht, "der richtig beschissen ist. Der Menschen verletzt hat, und ich werde zu Recht kritisiert", gab er zwar zu – rückte sich aber gleich darauf in die Opferrolle.
Er habe sich entschuldigt und alle Konsequenzen akzeptiert, "aber alles, was dann passierte, ist nicht richtig!", so Mockridge. Er habe viel Hass einstecken müssen und sogar Morddrohungen erhalten. "Wir haben nur Witze gemacht", betonte der 35-Jährige erneut. "Aber die, die uns drohen und furchtbare Dinge sagen und schreien, die meinen das Ernst. Und deswegen kann es nur richtig sein, hier heute zu spielen. Nicht nur heute, sondern die komplette Tour."
Das Publikum in Wien schien das genauso zu sehen und brachte Mockridge Sympathie entgegen. Die Show ging mit viel Applaus und ohne Proteste über die Bühne. Der Comedian fühlte sich dadurch offensichtlich bestärkt. "Der deutsche Kulturbetrieb ist wie ein Raum mit ganz vielen Knöpfen, wo draufsteht: Nicht anfassen", spielte er am Ende noch einmal auf die Kontroverse an und verkündete: "Ich mag unkorrekte Witze."
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa