"Verdammt ermüdend" Wolfgang Joop kritisiert den heutigen Modestil
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Doch was den Modestil vieler Frauen angeht, vertritt Wolfgang Joop eine klare Meinung, die nicht gerade positiv ausfällt.
Wenn Wolfgang Joop sich den Kleidungsstil einiger Frauen anschaut, ist er vor allem eins: unzufrieden. Denn entgegen dem Spruch "Kleider machen Leute", empfindet der 78-Jährige den Stil vieler Frauen nicht als Bereicherung, sondern wird davon schlichtweg gelangweilt.
- Wolfgang Joop: Seine Aussage sorgt für Entsetzen
In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" nimmt der Designer kein Blatt vor den Mund und wird in Bezug auf den aktuellen Kleidergeschmack von Frauen deutlich: "Viele Frauen scheinen sich verabredet zu haben, den gleichen Stil zu tragen." Für ihn sei es nicht nachvollziehbar, wieso ein Großteil der Frauen ihren Po in den Vordergrund stellt. "Keine Ahnung, wer ihnen das eingetrichtert hat, Jennifer Lopez oder Kim Kardashian?", meckerte der Designer weiter.
Seiner Meinung nach würden sich Modetrends wie eine Epidemie verbreiten und Influencer würden versuchen, den jungen Menschen diesen oder jenen Trend aufzuzwingen, "obwohl sie oft nicht mal wissen, wie man Androgynie, Haute Couture, Tunnelbund oder Volants buchstabiert". In seinen Augen habe man es mit einer suspekten Oberflächlichkeit zu tun. "Das ist so verdammt ermüdend", sagte Joop weiter.
Joop begann bereits in den Siebzigerjahren als Designer und präsentierte 1979 eine Pelzkollektion in New York. In den Achtzigerjahren gründete er sein eigenes Unternehmen, das unter dem Label JOOP! bis heute weltweit Bekleidung, Schuhe, Schmuck, Brillen oder Parfüm vertreibt. 2003 schuf er gemeinsam mit seinem Lebensgefährten Edwin Lemberg parallel die Modemarke Wunderkind, von der er sich jedoch 2017 wieder trennte.
Umstrittene Äußerugen in der Vergangenheit
Trotz seines Erfolges ist Wolfgang Joop nicht unumstritten. Zuletzt erntete er wegen eines "Spiegel"-Interviews Kritik. Darin sagte er über frühere Zeiten in der Modewelt: "Diese Welt war so wunderbar frivol und frigide. Alles war käuflich. Die Agenturen gaben die Schlüssel zu den Zimmern der Models, die nicht so viel Geld brachten, an reiche Männer." Dass er damit offenbar die wundervolle Frivolität der Modeszene mit der sexuellen Ausbeutung erfolgloser Models in Verbindung brachte, sorgte für kritische Stimmen.
Im Gespräch mit der "Welt am Sonntag" versuchte Joop wenige Tage später seine Aussagen zurechtzurücken. "Ich habe den Zustand der Modewelt in den Jahren vor dem Smartphone beschrieben, mit allen Exzessen und dieser zynischen Frigidität, die damals herrschte. Das war es auch schon", sagte der Designer. Das könne man richtig verstehen, aber auch falsch, wenn man möchte, darauf hätte er besser achten sollen, gibt Joop zu. Mit dem Satz "Besser Kontakt mit reichen Männern haben, als an der Supermarktkasse sitzen" habe er nur die verbreitete Meinung der Models wiedergegeben.
- Mit Material der Nachrichtenagentur spot on news
- noz.de "Modeschöpfer im Interview: Wolfgang Joop: 'Ich spüre viel vom Verschwinden'"
- spiegel.de: "Nach Spigel-Interview: Wolfgang Joop entschuldigt sich für frauenfeindliche Aussagen"
- Interview mit der "Welt am Sonntag"