Betreiber der "Paris Bar" Legendärer Promiwirt Michel Würthle ist tot
Stars und Künstler gaben sich in seinem Lokal die Klinke in die Hand. Nun ist der ehemalige "Paris Bar"-Betreiber Michel Würthle im Alter von 79 Jahren gestorben.
Promiwirt Michel Würthle ist tot. Er starb am Mittwoch im Alter von 79 Jahren in Berlin, wie sein Freund und Anwalt Robert Unger laut der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag mitteilte. Bekannt war Würthle vor allem als Betreiber der "Paris Bar" in Berlin-Charlottenburg. Zusammen mit seinem Jugendfreund Reinald Nohal, der im vergangenen September im Alter von 84 Jahren gestorben war, hatte er das Lokal 1979 an der Kantstraße eröffnet.
Schnell mauserte es sich zum Promitreff und wurde weit über die Grenzen der Hauptstadt hinaus bekannt. Deutsche Stars wie Udo Walz und Hannelore Elsner gingen in der "Paris Bar" ein und aus, aber auch Weltstars wie Robert De Niro, Jack Nicholson oder Madonna waren zu Gast.
Trotzdem gab es Probleme in dem berühmten Lokal. Die beiden Gründer seien "buchhalterisch überfordert" und hoch verschuldet gewesen, hieß es. Wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe wurden sie zu Bewährungsstrafen von jeweils zwei Jahren sowie Geldstrafen verurteilt. Seitdem arbeiteten beide als Künstler und Autoren.
"Das wichtigste Künstlerlokal Deutschlands"
Ende der Fünfziger- und Anfang der Sechzigerjahre studierte Michel Würthle nach Angaben des "Steidl"-Verlags Kunst in Köln und Wien. Die Leidenschaft für die Kunst behielt er sich bis zum Schluss bei: Erst 2021 erschien sein Werk "Paris Bar Press Confidential", in dem er mit Collagen, Zeichnungen und kurzen Texten die Pandemie-Zeit des legendären Lokals dokumentierte.
In der Beschreibung seines Buches wird die "Paris Bar" als "das wichtigste Künstlerlokal Deutschlands" bezeichnet. Gerne ließ Würthle seine prominenten Gäste dort laut Medienberichten auch mal mit Kunstwerken statt mit Geld bezahlen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- tagesspiegel.de: "Rechnung für Ex-Wirte der Paris Bar"