Gänsehaut-Auftritt Thomas Vinterberg widmet seinen Oscar unter Tränen toter Tochter
Eigentlich ist der Gewinn eines Oscars Grund zu feiern. Doch für den dänischen Regisseur Thomas Vinterberg bedeutete dieser Moment noch etwas anderes: die Erinnerung an seine verstorbene Tochter.
Eine Danksagung ging dieses Jahr unter die Haut bei den Oscars. Der dänische Regisseur Thomas Vinterberg verlor während der Dreharbeiten zu seinem nun Oscar-gekrönten Werk "Der Rausch" seine 19-jährige Tochter bei einem Autounfall – und widmete ihr unter Tränen den Preis.
"Wir wollten einen Film machen, der das Leben feiert. Vier Tage nach Beginn der Dreharbeiten passierte das Unmögliche: Ein Unfall auf dem Highway nahm mir meine Tochter", so Vinterberg in der Rede, die Sie hier im Video oder oben im Artikel sehen können. Während er spricht, verliert Vinterberg immer wieder leicht die Fassung. Der 51-Jährige muss sich die Tränen aus dem Gesicht wischen – und findet schließlich emotionale Worte, um seiner Tochter mit dem Oscar Tribut zu zollen.
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"Der Rausch" gewann in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film". Hollywoodstar Mads Mikkelsen spielt darin die Hauptrolle. Die Sozialsatire handelt von vier befreundeten Lehrern, die aus Frustration gemeinsam ein "Trinkexperiment" starten, um wieder motiviert vor ihre Schüler treten zu können. Der Film handle davon, wie Menschen die "Kontrolle über ihr Leben" verlieren, so Vinterberg bei seiner Dankesrede. Der Moment, als ihm seine Tochter für immer genommen wurde, habe ihn daran erinnert, dass es gut ist, über Kontrollverluste zu sprechen – denn auch er verlor fast seinen Halt im Leben durch den Tod der 19-Jährigen.
Auch ihre Mutter und Vinterbergs Ex-Frau, die Filmregisseurin Maria Walbom, wurde bei dem Unfall schwer verletzt. Ein Unfall, bei dem die Schuld offenbar einen anderen Verkehrsteilnehmer traf. Der hatte laut Aussage Vinterbergs "auf sein Smartphone geschaut".
- Nachrichtenagentur dpa