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Gitarrenheld Joe Satriani im Interview: "Unzählige Male verbockt man etwas"


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Ein Lied vom Scheitern
Gitarrenheld Joe Satriani: "Unzählige Male verbockt man etwas"


10.04.2022Lesedauer: 3 Min.
Joe Satriani: Der Musiker war bereits 15 Mal für einen Grammy nominiert und konnte über zehn Millionen Alben verkaufen.Vergrößern des Bildes
Joe Satriani: Der Musiker war bereits 15 Mal für einen Grammy nominiert und konnte über zehn Millionen Alben verkaufen. (Quelle: IMAGO / Pacific Press Agency)
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Seit über 35 Jahren ist Gitarrenheld Joe Satriani als Musiker im Geschäft. Durch die Pandemie lernte er es aber erst jetzt, sich mal so richtig auszutoben, wie er im Interview mit t-online verrät.

Zumindest in der Rockwelt ist es nicht gerade Gang und Gebe, dass man mit rein instrumentaler Musik Platten verkauft. Zu Gitarrenikonen wie Eddie Van Halen, Jimmy Page, Slash oder Ritchie Blackmore gehörten immer Sänger wie David Lee Roth, Robert Plant, Axl Rose oder Ian Gillan. Doch Joe Satriani konnte mehrere Millionen Tonträger verkaufen ohne einen Sänger zu rekrutieren. "Surfing With the Alien" von 1987 etwa wurde in den USA für über eine Million verkaufte Einheiten mit Platin ausgezeichnet. 15 Mal war er für einen Grammy nominiert – auch wenn er keinen gewinnen konnte. Und mit weit über zehn Millionen verkauften Tonträgern ist er der erfolgreichste Instrumental-Rocker überhaupt.

"Songwriting hat mit Versagen zu tun"

Und dennoch arbeitet er kontinuierlich an seinen Fertigkeiten und seiner Karriere, veröffentlicht im zwei-bis-drei-Jahre-Rhythmus neue Alben. "Musik ist meine Passion. Ich stehe morgens auf und frage mich schon, was ich heute schreiben könnte", so Satriani im Interview mit t-online. Doch wie agiert ein Musiker, der weltweilt als "Gitarrenheld" bekannt ist? Jammt man einfach auf dem Instrument oder hat man eine Idee im Kopf?

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"Manche Leute sagen, sie würden Ideen im Schlaf haben. Das ist mir maximal zweimal passiert. Bei mir ist es so, dass meist ein starkes Gefühl in mir aufkommt. Sei es von einer schönen oder schmerzvollen Erinnerung oder etwas, das ich gesehen habe. Dieses Gefühl ist so stark, dass ich dies in einen Sound übertrage und diesen dann wiederum mit der Gitarre umsetze."

Dennoch gibt er zu, dass das nicht immer direkt in einen Song mündet, den man später auf einem Album des Saitenhexers hören wird. "Songwriting hat oft etwas mit Versagen zu tun", lacht er. "Unzählige Male verbockt man etwas, aber dann irgendwann hat man diese eine Idee, diese eine Melodie, die einen umhaut. Man muss sich beim Versagen wohlfühlen. Man muss immer weiter probieren, aber genau das macht mir Spaß."

Satriani über die Vorzüge des Homeoffice

Weniger spaßig waren die Aufnahmen zu seinem neuen Album "The Elephants of Mars", welches gerade erschienen ist. Durch die Pandemie gab es kein richtiges Bandgefühl. Satriani und seine Band haben das Musikmachen ins Homeoffice verschoben.

"Ich glaube, dass man bei einer konventionellen Band mit Gesang im selben Raum stehen muss, damit die Energie stimmt. Bei instrumentalen Sachen kann man sich dafür mehr auf Details konzentrieren. Ich habe sogar gemerkt, dass ich mich viel mehr getraut habe, weil ich meine Parts bei mir alleine aufgenommen habe.", gibt der Musiker zu.

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Satriani weiter: "Wenn ich ehrlich bin, dann war es sogar toll, dass ich so viel experimentieren konnte ohne, dass die anderen mich dabei beobachtet haben. Dadurch, dass ich in meinem Studio alleine war, konnte ich mir Zeit nehmen und vielleicht mal vier Tage an einer Idee arbeiten ohne, dass jemand blöd schaut oder sich über mich lustig macht, wenn ich mich verspiele." Er muss dabei übrigens grinsen.

"Ich kann von den Kids etwas lernen"

Also selbst ein weltweit gefeierter Gitarrist ist nicht sicher vor dem freundlichen Spott seiner Bandkollegen. Das sollte doch viele Nachwuchsmusiker beruhigen. Dass kein richtiges Bandfeeling bei der Aufnahme aufkam, kennen viele Gruppen, die aktuell Alben produziert haben. Doch Satriani kann das noch toppen: "Ich habe meinen Keyboarder Eric Caudieux, der auf diesem Album mitspielt, durch die Pandemie zum ersten Mal Mitte März getroffen. Dabei ist er seit 2020 in der Band und wir hatten nur Videocalls, so wie wir beide jetzt."

Seine Zeit im Lockdown verbrachte der 65-Jährige nicht nur beim Songwriting, sondern auch auf Social Media. Er schaut sich bei YouTube gerne an, was junge Musiker mittlerweile alles machen. Manchmal habe er sich auch bei Instagram-Livesessions eingeklinkt. "Diese jungen Leute waren natürlich überrascht, wenn ich da auf einmal aufgetaucht bin", lacht der Gitarrist, der schon mit Alice Cooper, Deep Purple oder Blue Oyster Cult spielte. "Aber es war ein schöner Austausch. Ich kann von ihnen auch noch etwas lernen, weil diese Kids heute mit ganz anderen Techniken spielen. Auch ich kann noch immer etwas dazulernen und das finde ich mehr als cool."

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview mit Joe Satriani
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