"Deutscher Elvis" ist tot Das waren die größten Erfolge von Ted Herold
Er wurde früh entdeckt und galt als einer der größten Rock'n'Roller Deutschlands. Nun ist Ted Herold unter tragischen Umständen verstorben. Seine lange Karriere hatte Höhen und Tiefen vorzuweisen.
"Den Rhythmus spielen konnte ich im Nu", erinnerte sich Ted Herold kurz vor seinem 70. Geburtstag. Eine Mitschülerin fand den Gesang des 16-Jährigen ganz gut und erzählte ihrem Vater davon – einem Mitarbeiter der Schallplattenfirma Polydor. Herolds erste Platte "Ich brauch keinen Ring" erschien 1958 und fand 100.000 Käufer. Ein Blitzstart in eine Karriere, die fast ebenso abrupt enden sollte, wie sie begonnen hatte.
Herolds größter Hit: "Moonlight"
Die Höhepunkte seiner Karriere feierte der Rock-'n'-Roll-Star Ende der Fünfzigerjahre. Songs wie "Moonlight", "Hula Rock" und "So schön ist nur die allererste Liebe" verzückten die Jugend und sicherten ihm Topplätze in den Charts. In unserer Fotoshow sehen Sie die schönsten Bilder seiner Karriere – und die Highlights aus mehreren Jahrzehnten Bühnenpräsenz.
Für seine Fans war er stets der "deutsche Elvis". Ted Herold selbst orientierte sich neben Presley noch an anderen Vorbildern wie Bill Haley und Buddy Holly. Geboren als Harald Schubring am 9. September 1942 in Westberlin wurde der Musiker jung entdeckt. Einige Jahre lang gab er vor allem deutsche Coverversionen von Elvis Presley zum Besten. Den "King of Rock'n'Roll" soll Herold auch einmal persönlich getroffen haben.
Herold selbstkritisch: "Die Leute wollten was Neues"
Schon nach einigen Jahren kam ein Karriereknick. "1961 war der Rock'n'Roll dann praktisch tot. Die Leute wollten was Neues", hatte sich Herold 2012 zu seinem 70. Geburtstag erinnert. Twist war angesagt, dann kamen die Beatles und die Rolling Stones. So wurde es Ende der Sechziger deutlich ruhiger um den deutschen Rock'n'Roller.
Udo Lindenberg entdeckte Herold knapp zehn Jahre später wieder. 1977 gewann er ihn für seine Platte "Panische Nächte". Herold begleitete Lindenberg dann auch bei dessen Deutschlandtour. Ein neuer Durchbruch für den Sänger, neue Songs und Verträge folgten. Seine alten Titel kamen allesamt als CD auf den Markt. Der Sänger war wieder obenauf, gab Konzerte, war gefragter Gast bei Galaveranstaltungen oder in TV-Sendungen. 2016 nahm er Abschied von der Bühne.
Der Sohn eines Stuckateurs hatte parallel zur Musik in Wetzlar eine Ausbildung zum Elektrotechniker begonnen. Er heiratete, wurde 1977 Handwerksmeister. 2002 ging er mit seiner Lebensgefährtin Manuela zum zweiten Mal den Bund der Ehe ein. Das Paar lebte in Dortmund – und verstarb am Samstagabend in den Flammen seiner eigenen Wohnung, wie t-online zuerst erfuhr.
- Eigene Recherchen
- Nachrichtenagentur dpa