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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Patrica Kelly "Corona hat meinen Mann und mich einander nähergebracht"
Was für ein Jahr! Auch erfolgreiche Künstler waren von der Corona-Krise betroffen. Immerhin im Privaten hatte es für Patricia Kelly etwas Gutes: Sie und ihr Mann rückten näher zusammen, wie sie im t-online-Interview verrät.
Mit der Kelly Family hat sie für eine bessere Welt gesungen. Doch durch die Corona-Krise ist auch Patricia Kelly etwas unruhig. Es geht sogar so weit, dass sie manchmal keine Nachrichten ertragen kann.
t-online: In unserem letzten Interview hatten Sie darüber gesprochen, dass Ihre Eltern Ihnen Werte wie Nächstenliebe nähergebracht haben. Fehlt es aktuell davon auf der Welt?
Patricia Kelly: Es ist wirklich erschreckend. Ich bleibe gerne auf dem Laufenden, die Nachrichten aktuell finde ich aber belastend. Es gibt auch mal Tage, da lese ich mir keine News durch, wenn ich weiß, dass ich ein Projekt habe. Einfach um einen klaren Kopf zu behalten. Ich glaube aber, dass die Menschen schon immer so waren, wie sie jetzt sind. Mal ist da mehr Liebe, mal weniger. Das kommt in Wellen.
Wie blicken Sie denn auf das Jahr zurück? Beruflich war das ja sehr erfolgreich, auf der anderen Seite schlagen wir uns mit Corona herum.
Ich habe viele große Chancen verloren. Ich hatte Verträge für tolle Projekte auf dem Tisch, die aber wegen Corona nicht stattfinden. Meine CD kam eine Woche vor dem Lockdown raus und war recht erfolgreich, was mich gefreut hat. Es war kein katastrophales Jahr, aber es ist einfach viel flachgefallen. Die Zeit habe ich genutzt, um an neuen Songs zu schreiben oder Zeit mit meinen Kindern zu verbringen. Als Familie hatten wir eine tolle Zeit. Corona hat meinen Mann und mich einander nähergebracht.
Inwiefern?
Man hört oft, dass Paare sich streiten und zerstreiten, aber wir haben es gegenteilig erlebt.
Wie haben Sie es geschafft, dass Sie und Ihr Mann sich noch näherkamen?
Wir lieben uns. Das ist die Grundlage unserer Ehe. Beruflich ist man oft angespannt, weil da viel Zeit draufgeht. Die Zeit zusammen hat uns gutgetan. Uns ist klar geworden, dass wir uns auch in so schweren Zeiten haben und unterstützen. In der Pandemie wurde einem das noch mehr bewusst. Mein Mann arbeitet als IT-Manager und konnte im Home Office sein. Das ist schon schön, wenn man zusammen frühstücken kann.
Klingt nicht nach Therapie, sondern so, als wären Sie sehr natürlich näher zusammengerückt.
Ich habe aber leider kein Wundermittel, das ich anderen Paaren mit auf den Weg geben kann. Man muss immer weitermachen. Egal, ob in der Beziehung oder im Leben. Vielleicht war das nicht der letzte Lockdown oder das letzte Virus, welches wir erleben werden, aber man muss immer aufstehen und weitermachen.
- Eigenes Gespräch mit Patricia Kelly