Belästigungsvorwürfe Plácido Domingo verlässt New Yorker Met-Oper
Plácido Domingo steht unter Druck: Der Opernstar hat alle Auftritte an der berühmten New Yorker Metropolitan Oper abgesagt. Ihm wird vorgeworfen, zahlreiche Frauen zu sexuellen Handlungen genötigt zu haben.
Der durch Belästigungsvorwürfe unter Druck geratene Opernstar Plácido Domingo hat alle Auftritte an der berühmten New Yorker Metropolitan Oper abgesagt. Das gaben der spanische Sänger und das Opernhaus am Dienstag bekannt. Von Mittwoch an sollte der 78-Jährige eigentlich in einer neuen Produktion der Oper Macbeth an der "Met" auf der Bühne stehen.
"Plácido Domingo hat zugestimmt, sich von allen künftigen Aufführungen an der Met zurückzuziehen", teilte das Opernhaus mit. Domingo, der vor rund 50 Jahren sein Debüt an der Metropolitan Opera gegeben hatte, erklärte, er selbst habe darum gebeten. Er weise zwar alle Vorwürfe gegen sich entschieden zurück, wolle aber nicht, dass der Streit um seine Person die "harte Arbeit" seiner Kollegen auf und hinter der Bühne überschatte.
Mehrere Sängerinnen hatten Domingo im Zuge der "MeToo"-Bewegung gegen sexistisches und sexuell übergriffiges Verhalten einflussreicher Männer teils Jahrzehnte zurückliegende Übergriffe vorgeworfen. Zunächst hatte die US-Nachrichtenagentur Associated Press im August Vorwürfe der sexuellen Belästigung publik gemacht. Die mutmaßlichen Vorfälle reichen zurück bis in die 80er Jahre.
Domingo weist Anschuldigungen zurück
Der einstige Tenor, der inzwischen Bariton singt, hat die Anschuldigungen zurückgewiesen. Am Dienstag beklagte er ein "Klima, in dem Menschen ohne ordentlichen Prozess verurteilt werden".
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In Philadelphia und San Francisco wurden bereits Auftritte Domingos abgesagt. Die Oper von Los Angeles, deren Generaldirektor der 78-Jährige ist, hat einen Anwalt mit einer Untersuchung der Vorwürfe betraut und den Musiker beurlaubt. In Europa ist Domingo dagegen seit Bekanntwerden der Vorwürfe wiederholt aufgetreten, unter anderem bei den Salzburger Festspielen.
- Nachrichtenagenturen afp und dpa