Dorf wird zur Metal-Hochburg Was Sie über das Wacken Open Air wissen sollten
An diesem Wochenende wird es in einem Dörfchen im Norden Deutschlands besonders laut – das 29. Wacken Open Air steht an. Was es über das Heavy-Metal-Spektakel zu wissen gibt.
Knapp 200 Bands. Darunter Rocklegenden, kleinere Acts der internationalen Metal-Szene, und ein Künstler, den man eigentlich nicht auf einer solchen Veranstaltung erwarten würde: Das diesjährige "Wacken Open Air" vom 2. bis zum 4. August hat einiges zu bieten.
Veranstaltungsort
Auf knapp drei Quadratkilometern werden insgesamt neun Bühnen für die rund 75.000 zahlenden Fans gleichzeitig bespielt. Die Tickets für das mehrtägige Event (stolzer Preis: 220 Euro) sind bereits ausverkauft, wie eine Sprecherin sagte. Stattfinden wird das Heavy-Metal-Festival bereits zum 29. Mal im beschaulichen 1.800-Einwohnerdorf Wacken. Es liegt wenige Kilometer nordwestlich von Itzehoe und östlich des Nord-Ostsee-Kanals.
Die Wackener Kirche wird während des Festivals übrigens in "Metal Church" umgetauft. Auch dort finden zu bestimmten Zeiten Konzerte statt. Gottesdienste werden ebenfalls abgehalten.
Auf dem Gelände gibt es einen Supermarkt, "sechs große Duschcamps mit Waschanlagen", wo auch kostenloses Trinkwasser zu zapfen ist. Eine "kulinarische Vielfalt" ist geboten und sollte mal kein Bargeld mehr da sein, gibt es außerdem acht Geldautomaten. Wer es nicht ohne sein Handy aushält, kann dieses im sogenannten Electric Hotel aufladen lassen. Tiere dürfen übrigens nicht mit aufs Festivalgelände, zehn Minuten von Wacken entfernt gibt es aber zumindest eine Hundepension.
Es ist auf jeden Fall schon einiges los in Wacken: Schon seit Montag sind die Tore geöffnet. Erste kleine Konzerte und Veranstaltungen gibt es auch bereits.
Headliner – inklusive Überraschung
Als Headliner steht unter anderem die britische Band Judas Priest am Donnerstag auf der Bühne. Aber auch Künstler, die weniger mit der Metal-Szene in Verbindung gebracht werden, stehen auf dem Programm. Otto Waalkes – gerade 70 Jahre alt geworden – tritt mit den Friesenjungs in der Nacht zu Samstag auf. Mit dem Hubschrauber sei er mal über den Wacken-Acker geflogen und habe das Headbanging-Meer aus zigtausend Hardrockschädeln in Bewegung gesehen. "Otto ist ja eigentlich eine Musiker-Legende", sagt Wacken-Gründer Thomas Jensen über den Ostfriesen. Der zumeist als Komiker bekannte Künstler stehe auch auf Rock und sei daher auf dem Festival gut aufgehoben.
Wegen des Wetters zu beachten
Vor der Anreise wurde auf das sehr trockene Wetter hingewiesen. So solle geprüft werden, ob Autos zum Beispiel Flüssigkeiten verlieren und wie viel Hitze sie auf den Boden abstrahlen, da heiße Auspuffe Brände auslösen können. "Behaltet die Fahrzeuge daher nach eurer Ankunft genau im Blick, bis sie sich abgekühlt haben", teilten die Veranstalter mit. Zudem solle wenn möglich ein Feuerlöscher mitgenommen werden.
Gibt es da Krawall?
Das Wacken Open Air gibt es seit 1990. Es gilt Polizeiangaben zufolge als "zumeist ausgelassen und friedlich". In den knapp 30 Jahren seines Bestehens waren noch keine größeren Einsätze nötig – Streitereien oder handfeste Schlägereien lagen in der Vergangenheit "deutlich unter dem normalen Zeltfest-Durchschnitt", heißt es. Auch in diesem Jahr geht die Polizei von einem weitgehend friedlichen Verlauf aus. Neben den Beamten sollen laut Veranstalter 1800 Security-Kräfte und Ordner im Einsatz sein.