Musik Ian Gillan & Tony Iommi - "Who Cares": Raritäten Rock
Der Deep Purple-Sänger Ian Gillan veröffentlicht im Allstar-Duett mit Black Sabbath-Gitarrenvirtuose Tony Iommi ein Doppelalbum mit alten B-Seiten, Raritäten und Live-Songs. "Who Cares" ist dabei für Metal-Veteranen genauso interessant wie für den Rock-Nachwuchs.
Während andere, seit Jahrzehnten rockende Kollegen wie Deep Purples Ritchie Blackmore sich der mittelalterlichen Folklore widmen, scheinen Ian Gillian, ebenfalls Deep Purple, und Black Sabbath-Gitarrengott Tony Iommi noch immer Spaß am klassischen Heavy Metal zu haben. Seit 1983 arbeiten die beiden Musiker immer wieder zusammen. Nun erscheint mit "Who Cares" eine Complilation mit Raritäten und B-Seiten der beiden Rock-Legenden. Darunter einige ungehörte Perlen, aber auch überflüssige Klassiker.
Allstar-Band
Obwohl Iron Maidens Drummer Nico McBrain und Ex-Metallica Bassist Jason Newsted für die Songs gewonnen werden konnten, stehen Ian Gillan und Tony Iommi ganz klar im Vordergrund dieser Aufnahmen. Gillan schreit, fleht und kreischt, während Iommi ein schweres Riff auf das nächste spektakuläre Solo folgen lässt. Bei "Slip Away" könnte man sogar denken, es wäre Chris Cornell mit seiner alten Band, der Grunge-Legende Soundgarden, am Werk. Die Gitarren donnern hier in Andacht an die seligen 1990er-Jahre durch den Song. "Easy Come, Easy Go" zitiert dagegen AC/DC und deren simples, aber wirkungsvolles Songwriting. So ist "Who Cares" ein lustvoller Streifzug durch alle möglichen Facetten harter Rockmusik.
Fleisch am Knochen
"Get Away" mischt orientalische Melodien und epischen Gesang aus der Pink Floyd-Schule. Zwischen den vielen Metal-Songs wirkt dieser gitarrenlose Ausflug überraschend, aber auch ein bisschen deplaziert. Auch der Südstaaten-Bluesrock "She Thinks It's A Crime" will so gar nicht in diese Songsammlung passen.
Warum "Smoke On The Water" als Live-Version unter den Raritäten auf "Who Cares" zu finden ist, bleibt ebenfalls ein Rätsel. Fraglich ist auch die Klangqualität einiger Stücke. Obwohl alle Lieder neu gemastert wurden, klingt der Sound von Songs wie "Anno Mundi" doch belegt und dünn. Für treue Fans bleibt aber trotzdem noch genug Fleisch am Knochen dieses Doppelalbums.