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"House of Gucci": Familie droht Ridley Scott mit Klage – "eine Beleidigung"


"Ignorante Krawallmacher"
Familie empört wegen Kinodrama "House of Gucci"

Von t-online, dpa, JaH

Aktualisiert am 03.12.2021Lesedauer: 2 Min.
"House of Gucci": Der Film läuft seit dem 2. Dezember auch in Deutschland im Kino.Vergrößern des Bildes
"House of Gucci": Der Film läuft seit dem 2. Dezember auch in Deutschland im Kino. (Quelle: IMAGO / ZUMA Press)

Seit Donnerstag läuft "House of Gucci" auch in Deutschland im Kino. Der Film hat nicht nur Bewunderer. Besonders die Gucci-Familie fühlt sich von Ridley Scotts Werk angegriffen und droht mit rechtlichen Schritten.

"Die Familie Gucci behält sich das Recht vor, jede Initiative zu ergreifen, um ihren Namen und ihr Image sowie das ihrer Angehörigen zu schützen", zitierte die italienische Nachrichtenagentur Ansa aus einem Brief der Erben des Gründers des berühmten italienischen Modehauses.

Der Film "House of Gucci" handelt vom Mord an dem Mode-Erben Maurizio Gucci (gespielt von Adam Driver) in den 1990er Jahren. Ein Gericht befand damals dessen Ex-Frau Patrizia Reggiani – im Film gespielt von Lady Gaga – schuldig, die Ermordung in Auftrag gegeben zu haben.

Darstellung der Reggiani als Opfer sei eine Beleidigung

Die Familie stört sich laut dem Schreiben insbesondere daran, dass Reggiani trotz ihrer Verurteilung als Opfer dargestellt werde. Diese Art der Präsentation beziehe sich nicht nur auf den Film, sondern auch auf Aussagen von Darstellern, in denen Reggiani "als Opfer dargestellt wird, das versucht, in einer männlichen und männlich-chauvinistischen Unternehmenskultur zu überleben". Die Familie empfinde diese Schilderungen als eine Beleidigung.

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Die reale Person Reggiani ist seit dem Okober 2016 wieder ein freier Mensch. Sie wurde nach 18 Jahren Haft entlassen. Zudem würden die Angehörigen der Gucci-Familie als "Krawallmacher, ignorant und unsensibel gegenüber der Welt um sie herum" dargestellt.

"Keiner von ihnen hat uns im Vorfeld gefragt"

Auch Patrizia Gucci, die Cousine zweiten Grades des ermordeten Maurizio Gucci, zeigte sich angesichts des Films empört. Der Nachrichtenagentur Associated Press sagte sie, sie werfe Regisseur Ridley Scott vor, "die Identität einer Familie zu stehlen, um Profit zu machen". Im Interview mit "Bild" beschwerte sie sich zudem über die Vorgehensweise der Filmemacher: "Keiner von ihnen hat uns im Vorfeld gefragt, nichts. Der Film basiert auf einem Buch von Sara Gay Forden, das nie autorisiert wurde und voller falscher Behauptungen steckt."

Demnach habe die Familie die Veröffentlichung des Films gern stoppen wollen, es sei allerdings unmöglich gewesen. Deswegen überlege man nun, wie man rechtlich vorgehen kann. In Italien werde der Streifen erst ab dem 16. Dezember gezeigt, weswegen Patrizia Gucci selbst, das Werk noch nicht gesehen habe. Trotzdem halte sie Al Pacino und Lady Gaga für eine absolute Fehlbesetzung.

Allein der Trailer habe in ihr bereits Unbehagen ausgelöst. "Mein Vater, mein Großvater, meine gesamten Familienmitglieder werden dort als Ignoranten hingestellt, als Trottel, als ungehobelt, als durchgeknallt und verrückt, als halbe Gangster", so die 72-Jährige. "Wozu das Ganze, etwa um Geld damit zu machen? Ich kann es mir einfach nicht erklären – es ist ein Akt der Gewalt gegen unsere Identität, unser Image. Ich bin zutiefst erschüttert."

Die Familie Gucci hat seit den 1990er Jahren nichts mehr mit dem Luxus-Modehaus zu tun. Dieses befindet sich inzwischen im Besitz der französischen Gruppe Kering.

Verwendete Quellen
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