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Nach tödlichem Schuss: Alec Baldwin könnte Anklage drohen


Neue Details bekannt
Nach tödlichem Schuss: Alec Baldwin könnte Anklage drohen

Von t-online, afp, rix

25.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Alec Baldwin: Der Hollywoodstar schoss versehentlich auf eine Kamerafrau.Vergrößern des Bildes
Alec Baldwin: Der Hollywoodstar schoss versehentlich auf eine Kamerafrau. (Quelle: Sonia Moskowitz / imago images)

Der Schock nach dem tödlichen Vorfall am Filmset mit Alec Baldwin hält an. Immer noch sind viele Fragen offen, unter anderem warum in der Filmwaffe scharfe Munition war. Die Polizei äußert sich zu Zeugenaussagen.

Es ist eine Tragödie, die man so schnell nicht vergessen wird. Am Set des Westernfilms "Rust" kam es zu einem tödlichen Unfall. Alec Baldwin hatte der Kamerafrau Halyna Hutchins bei Dreharbeiten im Bundesstaat New Mexico offenbar versehentlich in den Oberkörper geschossen.

Wenige Tage nach ihrem Tod hat die Polizei Details aus zwei Untersuchungsberichten veröffentlicht. Wie der US-Sender NBC am Sonntag unter Berufung auf das Vernehmungsprotokoll von Regisseur Joel Souza berichtete, zielte der Hollywoodstar bei Proben für eine Filmszene mit einer Requisitenwaffe direkt auf die Kamera. Als er die Waffe abfeuerte, wurde Halyna Hutchins tödlich getroffen.

"Wie eine Peitsche und dann lautes Knallen"

Der zweite Bericht zitiert Aussagen des bei dem Vorfall verletzten Regisseurs. Joel Souza, der sich hinter ihr befand und ebenfalls angeschossen wurde, sagte laut NBC in einer eidesstaatlichen Erklärung, der tödliche Schuss habe sich gelöst, als Baldwin bei Proben in einer Kirche die Waffe gezogen und auf die Kamera gerichtet habe.

Der 48-Jährige berichtete demnach, er habe Halyna "über die Schulter geschaut", um den Kamerawinkel zu überprüfen, als er den Schuss gehört habe. Er habe sich angehört "wie eine Peitsche und dann lautes Knallen".

Halyna Hutchins habe dann über Schmerzen im Bauch geklagt, sei rückwärts getaumelt und blutend zusammengebrochen, gab der Regisseur dem Bericht zufolge zu Protokoll. Als die 42-Jährige auf dem Boden lag, habe sie gesagt, "dass sie ihre Beine nicht mehr spüre". Später im Krankenhaus starb sie an ihren schweren Verletzungen. Auch der Regisseur wurde verletzt, durfte das Krankenhaus am Freitag aber schon wieder verlassen.

Der tragische Vorfall ereignete sich dem Bericht zufolge nach einer Mittagspause. Joel Souza sagte demnach, er sei sich nicht sicher, ob die Waffe nach der Pause noch einmal überprüft worden sei. Ein Kameramann meinte, dass ein Regieassistent Baldwin den Revolver mit den Worten "cold gun" übergab. Als "cold gun" bezeichnet man eine Waffe, die nicht geladen ist. Alec Baldwin beschrieb er als "sehr vorsichtig".

Neues Kamerateam kurz vor dem Unfall

Joel Souza bestätigt zudem, dass am Donnerstagmorgen eine neue Kameracrew engagiert werden musste, weil ein davor eingesetztes Team die Produktion verlassen hatte. Die "Los Angeles Times" hatte am Freitag berichtet, dass sich Mitarbeiter am Set über mangelnde Sicherheitsvorkehrungen beschwert und aus Protest die Produktion verlassen haben sollen.

Sollte sich herausstellen, dass die Produzenten des Low-Budget-Films an der Sicherheit am Set gespart haben, könnte der Produktionsfirma eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung drohen. Die würde dann auch Alec Baldwin betreffen, da er nicht nur Hauptdarsteller des Films ist, sondern auch zu den Produzenten des Projekts gehört. Am Mittwoch will die Polizei bei einer Pressekonferenz über die Ermittlungen informieren, nannte aber noch keine Uhrzeit.

Die Dreharbeiten zu "Rust" wurden gestoppt, die Polizei untersuchte den Vorfall weiter. Im Fokus der Ermittlungen stehen die 24-jährige Waffenmeisterin des Films und der Regieassistent, der Baldwin die geladene Waffe gab. Der Hollywoodstar wurde von der Polizei befragt. Festnahmen gab es bislang keine.

Verwendete Quellen
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