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Der Fall Alec Baldwin: Wurden Sicherheitsprotokolle nicht befolgt?


Tödlicher Unfall
Der Fall Baldwin: Wurden Sicherheitsprotokolle nicht befolgt?

Von t-online, dpa, JaH

Aktualisiert am 23.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Todesschuss bei Dreh mit Alec Baldwin: Polizei durchsucht Filmset.Vergrößern des Bildes
Todesschuss bei Dreh mit Alec Baldwin: Polizei durchsucht Filmset. (Quelle: Andres Leighton/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++/dpa)

Der Schock über den Tod einer Kamerafrau bei einem Western-Dreh hält an. Die Polizei ermittelt nun, wie Schauspieler Alec Baldwin mit einer Requisitenwaffe den tödlichen Schuss abfeuern konnte.

Der Tod einer Kamerafrau am Set eines Western-Films gibt weiter Rätsel auf. Die junge Frau kam durch einen tödlichen Schuss aus der Requisitenwaffe des Schauspielers Alec Baldwin ums Leben. Zu den genauen Umständen des Vorfalls im US-Bundesstaat New Mexico und dem fatalen Projektil gebe es noch immer offene Fragen, teilte die Polizei am Freitagabend (Ortszeit) der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Ermittler hätten den Drehort durchsucht.

Strafrechtliche Vorwürfe wurden nicht erhoben

Strafrechtliche Vorwürfe wurden laut Polizei bislang nicht erhoben. Die Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western mit dem Titel "Rust" wurden bis auf Weiteres eingestellt. Baldwin wirkte darin auch als Produzent mit. Erst Anfang Oktober hatten die Arbeiten zur Produktion auf der Bonanza Creek Ranch begonnen. Auf dem Gelände nahe einer früheren Goldgräberstadt in der Wüste New Mexicos wurden bereits zahlreiche Filme produziert.

Die "New York Times" zitierte aus einem Polizeibericht, dass ein Regieassistent am Set des Westerns "Rust" eine sogenannte Prop-Waffe mit dem Hinweis an Baldwin übergeben habe, sie enthalte keine scharfe Munition. Doch als der Schauspieler die Waffe am Donnerstag abfeuerte, kam es zur Tragödie: Die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins erlitt tödliche Verletzungen, Regisseur Joel Souza wurde ebenfalls getroffen und mit einer Schulterverletzung ins Krankenhaus gebracht. Er konnte aber später entlassen werden, wie US-Medien berichteten.

Laut einem Bericht der "Los Angeles Times" vom Freitag sollen sich Mitarbeiter am Set über mangelnde Sicherheitsvorkehrungen und schlechte Bedingungen wie lange Arbeitszeiten beschwert haben. Die Zeitung berichtete unter Berufung auf ungenannte Quellen, mehrere Mitarbeiter der Kameracrew hätten wenige Stunden vor dem tödlichen Vorfall aus Protest gegen die Arbeitsbedingungen den Drehort verlassen. Die in Hollywood üblichen Sicherheitsprotokolle seien nicht strikt befolgt worden, hieß es.

Laut der "Los Angeles Times" ist üblicherweise ein Requisiteur oder ein lizenzierter Waffenmeister für die am Set benutzten Waffen zuständig. Zu dessen Aufgaben gehöre es auch, diese mit Platzpatronen zu laden und den Schauspielern und Regieassistenten den Umgang damit zu erklären. Scharfe Munition sei am Set verboten.

Wie "TMZ" berichtet soll der Regieassistent Baldwin aber eine mit scharfen Patronen geladene Pistole ausgehändigt haben. Das gehe aus einem Durchsuchungsbefehl der laufenden polizeilichen Untersuchung hervor.

Baldwin kooperiert mit Polizei

"Es gibt keine Worte, um den Schock und die Trauer angesichts des tragischen Unfalls, der das Leben von Halyna Hutchins beendet hat, auszudrücken", schrieb Baldwin am Freitag auf Twitter. Sie sei zugleich "Ehefrau, Mutter und zutiefst bewunderte Kollegin von uns" gewesen.

"Ich kooperiere vollkommen mit der polizeilichen Untersuchung, um herauszufinden, wie diese Tragödie geschehen konnte. Und ich stehe in Kontakt mit ihrem Ehemann, um ihm und seiner Familie meine Unterstützung anzubieten." Der Gedanke an "ihren Ehemann, ihren Sohn und all diejenigen, die Halyna kannten und liebten", breche ihm das Herz.

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