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Scarlett Johansson verklagt Disney wegen "Black Widow"-Parallelstart


Unzufrieden mit Veröffentlichung
Scarlett Johansson verklagt Disney wegen "Black Widow"

Von afp, t-online, mbo

Aktualisiert am 30.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Scarlett Johansson im Film "Black Widow": Um diesen Streifen geht es bei der Klage der Schauspielerin.Vergrößern des Bildes
Scarlett Johansson im Film "Black Widow": Um diesen Streifen geht es bei der Klage der Schauspielerin. (Quelle: IMAGO / Cinema Publishers Collection)
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Hollywoodstar gegen Medienunternehmen heißt es offenbar bald vor Gericht. Scarlett Johansson ist nämlich von einer Entscheidung von Disney mehr als enttäuscht.

Scarlett Johansson zieht gegen das Disney vor Gericht. Die Schauspielerin wehrt sich in einer am Donnerstag in Los Angeles eingereichten Klage dagegen, dass das Unternehmen den Film "Black Widow" parallel zum Kinostart auch auf seiner Streamingplattform Disney+ anbietet. Johansson entgehen dadurch Beobachtern zufolge mehrere Millionen Dollar

Disney hatte Johansson vertraglich einen Anteil der Einnahmen an den Kinokassen durch den mit Spannung erwarteten Marvel-Streifen zugesichert. Der Film sollte ursprünglich 2020 in die Kinos kommen, der Start war wegen der Corona-Pandemie aber mehrfach nach hinten verschoben. Diesen Monat lief er schließlich in den Kinos an und wurde zeitgleich auf Disney+ veröffentlicht.

Branchenexperten zufolge ist das zeitgleiche Streamingdebüt ein Hauptgrund dafür, dass der Film einen für Marvel-Verhältnisse schwachen Start an den Kinokassen hinlegte. In den ersten drei Wochen spielte er in den USA knapp über 150 Millionen Dollar ein.

"Disney will den Aktienkurs ankurbeln"

"Es ist kein Geheimnis, dass Disney Filme wie 'Black Widow' direkt auf Disney+ veröffentlicht, um die Zahl der Abonnenten zu erhöhen und damit den Aktienkurs des Unternehmens anzukurbeln", erklärt Johanssons Anwalt John Berlinski auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP. Die Pandemie diene lediglich als Vorwand. Es werde wohl noch weitere Klagen geben, "um dem Unternehmen klar zu machen, dass es rechtlich verpflichtet ist, seine Verträge einzuhalten".

Disney wies diese Vorwürfe zurück. Das Unternehmen habe keinen Vertrag gebrochen, "diese Klage ist in keiner Weise begründet", sagte ein Sprecher zu AFP. "Die Klage ist besonders traurig und beunruhigend, weil sie die schrecklichen und lang anhaltenden globalen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie ignoriert", hieß es weiter.

"Möglichkeiten eine weitere Vergütung zu verdienen verbessert"

Wie viele Hollywoodstudios setzt auch Disney zunehmend auf Streaming als Einnahmequelle. Die Schließung der Kinos bei Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 beschleunigte diesen Trend zusätzlich. Kurz nach dem Filmstart hatte Disney erklärt, dass "Black Widow" allein auf Disney+, wo der Film für Abonnenten gegen einen Aufpreis von 30 Dollar verfügbar war, "über 60 Millionen Dollar" eingespielt habe.

Diesbezüglich sagte ein Sprecher von "Disney" zum US-Blatt "People": "Disney hat Frau Johanssons Vertrag vollständig erfüllt und darüber hinaus hat die Veröffentlichung von 'Black Widow' auf Disney+ mit Premier Access ihre Möglichkeiten, zusätzlich zu den 20 Millionen Dollar, die sie bisher erhalten hat, eine weitere Vergütung zu verdienen, erheblich verbessert."

Disney-Konkurrent Warner Bros. hatte sich 2020 ebenfalls eine Klagewelle eingehandelt, indem es alle seine Filme aus dem Jahr 2021 gleichzeitig in den Kinos und auf seiner Plattform HBO Max veröffentlichte. Warner verhandelte daraufhin viele seiner Verträge mit Stars und Filmemachern neu und zahlte Berichten zufolge 200 Millionen Dollar, um den Verlust an Einspielergebnissen auszugleichen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
  • People: "Disney Slams Scarlett Johansson's Lawsuit Over Black Widow's Streaming Release as 'Sad and Distressing'" (engl.)
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