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Darum wollte Til Schweiger Moritz Bleibtreu für "Knockin' on Heaven's Door"


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Moritz Bleibtreu verrät
Darum wollte ihn Til Schweiger für "Knockin' on Heaven's Door"


Aktualisiert am 10.05.2018Lesedauer: 3 Min.
Moritz Bleibtreu und Til Schweiger: Die beiden waren 1997 in "Knockin' on Heaven's Door" zu sehen.Vergrößern des Bildes
Moritz Bleibtreu und Til Schweiger: Die beiden waren 1997 in "Knockin' on Heaven's Door" zu sehen. (Quelle: picture alliance/United Archives)
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1997 feierte "Knockin' on Heaven's Door" Erfolge. Moritz Bleibtreu verhalf der Film zum großen Kinodurchbruch. t-online.de verrät der Schauspieler, warum er damals für die Rolle besetzt wurde.

Moritz Bleibtreu gehört zu den besten Schauspielern in Deutschland. Mittlerweile ist er auch als Produzent von Kinofilmen tätig, aktuell läuft der Film "Familiye" im Kino. Ein Gangsterdrama, das Bleibtreu besonders am Herzen liegt. Es handelt von Menschen, die auf die schiefe Bahn geraten sind, aber eigentlich nichts weiter wollen, als ihre Familie zusammen zuhalten. Die Regisseure des Films, Kubilay Sarikaya und Sedat Kirtan, sind Migranten, die sich lange Zeit mit dem deutschen Kino nicht identifizieren konnten. Bleibtreus Rolle als Abdul in "Knockin' on Heaven's Door" war für sie damals ein Lichtblick.

"Ich bin damals sogar angefeindet worden dafür"

Während viele Einwanderer sich dank Abdul endlich mit einer Rolle identifizieren konnten, stieß Moritz Bleibtreu damals auf Kritik: "Meine Rolle in 'Knockin' on Heaven's Door' war einfach zu früh, die war seiner Zeit voraus. Ich bin damals sogar angefeindet worden dafür. Das Feuilleton hat gesagt: 'Wie kann dieser deutsche Junge so tun, als sei er ein Ausländer. Das ist politisch unkorrekt und den Ausländern gegenüber total falsch.' Da habe ich gedacht: 'Nein, das ist doch genau das Gegenteil.'" Viele ausländische Bürger haben ihn damals auf die Rolle angesprochen und ihn dafür gelobt, erklärt er weiter.

Abdul
Abdul ist in "Knockin' on Heaven's Door" ein Gangster mit vermutlich türkischen Wurzeln. Er spricht mittelmäßiges Deutsch und bringt vor allem seinen Gangsterkollegen mit falschen Redewendungen zum Ausrasten. "Allah ... Rutsch rüber oder soll ich erst dein Gehirn pusten, oder was?"

Ausgedacht hatten sich die Rolle in den Neunzigerjahren Thomas Jahn und Til Schweiger. Sie schrieben gemeinsam das Drehbuch. Letzterer war es auch, der Moritz Bleibtreu für die Darstellung des Abdul auswählte. "Til hat gesagt, er hat mir die Rolle damals gegeben, weil ich der einzige beim Casting war, der die Knarre nicht gerade gehalten hat, sondern wie bei Tarantino-Filmen so leicht quer angehalten", verrät Moritz Bleibtreu t-online.de. "Ich glaube, ich war der erste im deutschen Kino, der die Pistole so gehalten hat, das gab es damals nicht."

Seit seiner Rolle als Abdul zog es den heute 46-Jährigen immer wieder in Gangsterfilme. Woher kommt diese Begeisterung für das Genre? "Ich bin im Rotlichtviertel groß geworden. St. Georg in Hamburg war ein absolut klassisches Bahnhofsviertel. Drogen und Prostitution, das prägt natürlich. Ein großer Teil von mir kommt aus so einer Gegend. Deswegen habe ich eine Nähe zu Leuten, die auf der Straße groß geworden sind. Ich verstehe so etwas einfach besser, als ein Moritz, der in Eppendorf groß geworden ist."

Gangsterfilme seien aber auch darüber hinaus schon immer sein Genre gewesen, führt Moritz Bleibtreu weiter aus. "Ich bin stark geprägt von New Hollywood, das war mein Kino und wird immer mein Kino bleiben. Das sind für mich nach wie vor die stärksten Werke. Filme, die einen Geruch, Ecken und Kanten haben." Auch sein aktueller Film "Familiye" habe diese "bestimmte Direktheit und Rohheit. "Gerade in Deutschland, wo wir den Hang haben, alles zu verkopfen, hat mir ein Kino, das emotional und direkt ist, immer besser gefallen", stellt Moritz Bleibtreu fest.

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Nette Zusatzinfo zu Moritz Bleibtreus Rolle des Abdul: Mittlerweile hat auch Til Schweiger diesen Artikel gelesen. Auf Facebook meldet er sich jetzt zu Wort und betont – versehen mit zwinkernden Emojis: "Ich habe Moritz Bleibtreu damals nicht die Rolle Abdul gegeben, weil er seine Pistole schräg gehalten hat. Ich habe sie ihm gegeben, weil er schon damals ein kongenialer Schauspieler war und außerdem am besten zum bereits besetzten unvergesslichen Thierry van Werveke gepasst hat. Die Art und Weise wie er die Pistole gehalten hat, war lediglich das Sahnehäubchen!"

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