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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Zum Start von "Steig. Nicht. Aus!" Wovor haben Sie eigentlich Angst, Wotan Wilke Möhring?
Er zählt zu den gefragtesten Schauspielern in Deutschland, ist "Tatort"-Kommissar und dreht jährlich mindestens zwei Filme. Im Interview mit t-online.de kommt Wotan Wilke Möhring trotzdem bodenständig daher und vor allem: humorvoll.
"Steig. Nicht. Aus!" heißt der neue Kinofilm mit dem 50-Jährigen in der Hauptrolle. Der Titel könnte aber auch "Bleib. Sitzen. Verdammt!" lauten, wie Wotan in unserem Gespräch sinniert. In dem Thriller geht es um den Berliner Bauunternehmer Karl Brendt, der auf dem Weg zur Arbeit noch eben seine Kinder an der Schule absetzen will. Doch aus einer eigentlich alltäglichen Fahrt wird eine adrenalingeladene Tour durch die Hauptstadt. Kurz nach dem Einsteigen ins Auto meldet sich der Erpresser: Unter den Sitzen sind Bomben deponiert – eine rasante Fahrt gegen die Zeit beginnt.
Lange überlegen musste Wotan nicht, als der von Regisseur Christian Alvart zum ersten Mal das Drehbuch vorgelegt bekam: "Es muss ein Funke überspringen vom Buch auf dich beim ersten Lesen. Deswegen war bei diesem Buch vollkommen klar, dass ich das mache." Auch das Ergebnis konnte sich schließlich sehen lassen: "Als ich den zum ersten Mal gesehen habe, fand ich den super spannend. Das ist gelungen und das passiert nicht immer." Dem kann man nur zustimmen. Der Thriller fesselt von Anfang an und lässt im gesamten Verlauf nicht nach. Was man die kompletten 100 Minuten über spürt, ist Angst.
"Sorge um die Kinder"
Angst, dass den Kindern etwas passiert; Angst, dass diese verdammte Bombe tatsächlich hochgeht und zu Beginn des Filmes auch: Flugangst. Privat ist Furcht aber kein großes Thema für Wotan, der Vater zweier Töchter und eines Sohnes ist: "Ich bin jetzt nicht so der Angsttyp. Ich habe natürlich manchmal Sorge um die Kinder, aber ich glaube, die kommt einfach, wenn man Vater ist, das sind zwei Sachen: schlechtes Gewissen und Sorge. Aber sonst. Ich habe weder vor Spinnen Angst noch Flugangst."
Dennoch, im Film geht es um Leben und Tod – das kennt Wotan Wilke Möhring auch aus dem echten Leben: "Wo man so einen Nachschauer bekommt, Adrenalin. Ja, ich bin auch schon Fallschirm gesprungen. Ich hatte schon Situationen, wo man denkt: Scheißtod, jetzt komm doch. Natürlich immer mit einem gewissen Sicherheitsnetz. Aber das Glück, das man hatte, dem Tod noch mal von der Schippe gesprungen zu sein, merkt man ja meistens erst hinterher."
Und sonst?
Ach, und wenn Sie sich jetzt fragen, warum Wotan Wilke Möhring einen Vollbart trägt: Die nächsten Dreharbeiten stehen schon wieder an. Für die internationale Produktion "West of Liberty" muss er "einen Bart tragen und deutlich älter aussehen". Seit einigen Tagen wird außerdem ein neuer "Tatort" mit Kollegin Franziska Weisz gedreht – da ist auch Kommissar Falke mal ein Vollbartträger. So ist es eben, als sehr gefragter Schauspieler.
"Steig. Nicht. Aus!" mit Wotan Wilke Möhring, Fahri Yardim und Hannah Herzsprung läuft ab dem 12. April in den Kinos.