Zum 25. Todestag von Greta Garbo Wir erinnern an die unsterblichen Göttinnen der Filmgeschichte
Pompöser Auftritt, rätselhafte Aura und über die Maßen verführerisch: Die großen Schauspielerinnen, die zu Beginn und in der Mitte des 20. Filmjahrhunderts auf der großen Leinwand Erfolge feierten, haben sich als unsterbliche Filmdiven ihren Platz in der Filmgeschichte gesichert. Zu ihnen gehörte auch Greta Garbo, die nicht umsonst den Beinamen "Die Göttliche" erhielt. Trotz vieler Liebhaber und Verehrer lebte sie zurückgezogen und blieb allein. Vor 25 Jahren, am 15. April 1990, starb Greta Garbo in einem New Yorker Krankenhaus. Sie wurde 84 Jahre alt.
Dabei war das in Stockholm aufgewachsene Mädchen Greta Lovisa Gustafsson das genaue Gegenteil einer Einzelgängerin. "Greta war lebenslustig, immer auf Spaß aus, und sie wusste genau, was sie wollte", sagt Rune Hellquist, der Leiter der Garbo-Gesellschaft im schwedischen Högsby, dem Heimatort von Gretas Mutter.
Doch die Komödie sollte nicht das Metier der kühlen Schwedin werden. Der Regisseur Mauritz Stiller sieht 1923 das Potenzial der jungen Greta und wird ihr großer Förderer. Er ist es, der sie überredet, den Namen Garbo anzunehmen.
Der ewige Kampf um die Liebe
Mit ihrer ausdrucksstarken Mimik wird Greta Garbo der Star des Stummfilms. "Die Garbo vermittelte den Filmen ein Gefühl von Poesie, dem niemand anders nahe kam als - vielleicht - Charles Chaplin", schwärmte der US-Schriftsteller Truman Capote. "Fluten der Leidenschaft" (1926) und "Es war" (1927) ebnen ihr den Weg zum Weltstar. In ihren großen Filmen, jetzt mit Ton, "Königin Christine" (1934) "Anna Karenina" (1935) und "Die Kameliendame" (1936) verkörpert sie Frauen, die mit der Liebe kämpfen.
Ein Treffen mit der Queen schlägt die Garbo aus
Die Filmstudios vermarkten Greta Garbo als die Geheimnisumwitterte, die Unnahbare, schließlich: die Göttliche. Ihre Zurückgezogenheit fördert die Mysterienbildung. Sie gibt keine Interviews, kommt nicht zu Filmpremieren - der ganze Rummel ist ihr unangenehm. "Präsident Kennedy trifft sie erst, nachdem er sie vier Mal eingeladen hat", weiß Hellquist. Eine Einladung der britischen Queen zum Tee soll sie ausgeschlagen haben, weil sie nichts Passendes zum Anziehen hatte. Eine echte Diva eben.
Mit 40 Jahren zieht sie sich endgültig zurück
Ihr letzter Film "Die Frau mit den zwei Gesichtern" gerät zum Flop - und die Garbo verschwindet von der Weltbühne. Sie ist gerade einmal 40 Jahre alt. Sie lehnt konsequent alle Filmangebote ab und nimmt auch den Oscar, mit dem sie 1954 für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wird, nicht persönlich entgegen. Die Lust auf die Traumfabrik Hollywood scheint ihr vergangen zu sein.
Nach Schweden reist sie immer seltener und wenn, dann inkognito. Ihre letzte Ruhestätte findet die Garbo aber schließlich doch noch in heimischer Erde. Neun Jahre nach ihrem Tod beschließt ihre Nichte Gray Reisfield, die Urne der Schauspielerin auf einem Friedhof in Stockholm beizusetzen.
Mysteriös, kapriziös, verführerisch
Doch nicht nur Greta Garbo war eine der "Göttlichen". Die engelsgleiche Grace Kelly gehörte ebenso zu den echten Filmdiven, wie die rassige Sophia Loren, die begehrenswerte Brigitte Bardot oder die naive Marilyn Monroe.