Lars von Triers Meisterstück "Nymphomaniac 2" erhält Prädikat "besonders wertvoll"
Der erste Teil von "Nymphomaniac" hatte für viel Aufregung gesorgt. Und auch der zweite Teil des Sexdramas wird mit Sicherheit wieder stark diskutiert werden. Für die Deutsche Film - und Medienbewertung (FBW) steht fest: Der Streifen von Lars von Trier ist ein Meisterwerk. "Nymphomaniac 2" bekam von der FBW das höchste Prädikat "besonders wertvoll" verliehen.
Wieso das erotische Drama die höchste Auszeichnung erhielt, erklärte die Prüfstelle in einem kurzen Text: "Man kann über den Inhalt und über von Triers dezidiert pessimistische Weltsicht durchaus geteilter Meinung sein. Es besteht aber keinerlei Zweifel an der großen Meisterschaft dieses Films, an seinem Reichtum an Ideen, seiner fast enzyklopädischen Herangehensweise an ein schwieriges Thema, an seinem Vermögen, aus einem nur auf den ersten Blick abseitigen Thema ein Werk von universeller Aussagekraft zu gestalten."
Der zweite Teil sei zudem nicht nur ein guter Abschluss, sondern auch für sich genommen ein Meisterstück des kompromisslosen und mutigen psychologischen Erzählens. "Wie schon der erste Teil ist 'Nymphomaniac 2' radikal, provokant und in seiner Deutlichkeit erbarmungslos."
Erster Teil fand bei den Zuschauern keinen Anklang
Schon der erste Teil von "Nymphomaniac" hatte das Prädikat "besonders wertvoll" erhalten. Trotz bekannter Darsteller wie Charlotte Gainsbourg, Shia LaBeouf und Uma Thurman wollten die Deutschen den Film bislang kaum sehen. Gerade mal 100.000 Besucher schauten sich das fast zwei Stunden lange Drama im Kino an.
Im zweiten Teil, der ab dem 3. April in den Kinos läuft, lässt sich die Nymphomanin Joe (Charlotte Gainsbourg) etwa an ein Sofa gefesselt den Hintern mit einer Peitsche versohlen - und zwei dunkelhäutige Fremde streiten in einem Hotelzimmer darum, wie sie die Frau rannehmen, die in ihrer sich immer weiter steigernden Geilheit inzwischen "bis zu zehn sexuelle Befriedigungen am Tag" braucht. Wo Joe in Part Eins mit einer Freundin in einem Zug auf Männerjagd geht, wird sie in der Fortsetzung von ihrer Sucht zerfressen und treibt immer tiefer in den (auch kriminellen) Abgrund. Alle Versuche, sich von dem Schicksal als Nymphomanin zu lösen, sind zum Scheitern verurteilt.