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"Vielleicht lieber morgen": Bittersüßes Teenagerdrama mit Emma Watson


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"Vielleicht lieber morgen": Bittersüßes Teenagerdrama mit Emma Watson

Von t-online, dapd
Aktualisiert am 01.11.2012Lesedauer: 3 Min.
Emma Watson und Logan Lerman in "Vielleicht lieber morgen"Vergrößern des Bildes
Emma Watson und Logan Lerman in "Vielleicht lieber morgen" (Quelle: Capelight)

Voller böser Vorahnungen tritt der schüchterne Charlie seinen ersten Tag in der Highschool an. Doch dann begegnet er einem Stiefgeschwisterpaar, das sich einen feuchten Kehricht um "normal sein" schert. Charlie findet neue Freunde und entdeckt die Coolness des Außenseiterdaseins.

Mit "Vielleicht lieber morgen" verfilmte Stephen Chbovsky seinen eigenen Bestsellerroman - und landete erneut einen Volltreffer. Perfekt besetzt unter anderen mit Emma "Hermine" Watson, ist das bittersüße Teenagerdrama einer der schönsten Filme der Saison.

Der unscheinbare 15-jährige Charlie (Logan Lerman) muss nicht nur den Selbstmord seines besten Freundes verarbeiten, sondern trägt - stille Wasser sind tief - ein düsteres Geheimnis mit sich herum. Und weil er manchmal ausrastet und Psychopharmaka nimmt, gilt er als Freak. Charlies Freunde Sam (Emma Watson) und Patrick (Ezra Miller) eröffnen ihm mit ihrer selbstironischen Art und ihrer exzentrischen Ausgelassenheit eine neue Welt.

So wird der ernste Junge, auch dank seines exzellenten Musikgeschmacks, Mitglied einer verschworenen Clique. Charlie verliebt sich in Sam, die aber mit einem attraktiven Sportass liiert ist. Derweil interessiert sich die punkige Mary für ihn. Und auch Patrick scheint mehr als nur Freundschaft für ihn zu empfinden.

Erwachsenwerden zur Musik von David Bowie

Ein Film über das Erwachsenwerden, der David Bowies Song "Heroes" als Leitmotiv benutzt, kann nicht ganz verkehrt sein. Für Charlie markiert die Pop-Hymne, der er mit seinen Freunden im Autoradio hört, den Wendepunkt seines pubertären Unbehagens. Und es ist auch jener Moment, in dem er sich total in die aparte Sam verknallt.

Auch die gute alte "Rocky Horror Picture Show", die von der Clique abends im Kino mit Karaoke und Flitterkostümen vorgeführt wird, trägt dazu bei, dass der Knabe aus sich herausgeht. So dauert es nicht lange, bis das Verdrängte aus seiner Kindheit an die Oberfläche steigt.

Roman bei seiner Veröffentlichung umstritten

Im angelsächsischen Sprachraum ist Chboskys Roman, im Original "Perks of Being a Wallflower" (frei übersetzt: Vorteile eines Mauerblümchens), fast in den Rang von Pubertätsklassikern à la "Der Fänger im Roggen" aufgestiegen. Dabei war der Briefroman bei seiner Veröffentlichung 1999 heiß umstritten, geht es doch um Teenagersex und Homosexualität, Missbrauch und Drogen. Auch ist die Verfilmung von Kultbüchern stets eine kitzlige Angelegenheit. Doch Chbosky, von Haus aus Drehbuchautor, der zuvor lediglich in einer gefloppten TV-Serie Regie geführt hatte, beweist ein erstaunlich sicheres Händchen.

Pubertäre Achterbahn der Gefühle

Obwohl die Ausstattung bewusst unspezifisch ist - die Geschichte spielt in jener Zeit, in der Jungs ihrem Schwarm ein Mixtape aufnahmen - gehen 80er-Jahre-Musik und Bilder eine unlösbare Verbindung ein. Chbosky gelingt es mit seiner feinsinnigen und unprätentiösen Inszenierung, das innere Chaos von Heranwachsenden vom Papier auf die Leinwand zu transportieren.

Die Nöte der Teenager, die sich nicht nur einen Reim auf die Widersprüchlichkeiten des Lebens machen, sondern auch mit ihren Gefühlen und Hormonen klarkommen müssen, laden auch Ü-30-Menschen zur Identifizierung ein - und vielleicht sogar zum Griff nach dem Taschentuch.

Herausragende Besetzung

Stimmig ist auch die Besetzung: Ex-Kinderstar Logan Lerman ("Percy Jackson") überzeugt als männliches Mauerblümchen, das mehr zu sagen hat, als es ahnt. Der stets sehenswerte Paul Rudd gibt Charlies hilfreichen Pauker und Seelenverwandten. Ezra Miller, der vor kurzem in "We need to talk about Kevin" ein schauriges Rabenaas spielte, legt einen temperamentvollen Auftritt als schwuler Dandy Patrick hin. Bezaubernd ist besonders Emma Watson, die schon als Besserwisserin "Hermine" Kante zeigte: Als kesse und zugleich verletzliche Sam hat sie soviel Charisma, dass man sich über ihre Post-"Harry Potter"-Karriere keine Sorgen machen muss.

Kinostart "Vielleicht lieber morgen": 1. November 2012

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