Kino Dreckiger, düsterer und besser? "Ghost Rider: Spirit of Vengeance"
Der "Ghost Rider" ist das schwarze Schaf in der Familie der Marvel-Superhelden. Jenseits von Heldenhaftigkeit und Edelmut hat der Motorradfreak, den anstatt eines Kopfs ein brennender Totenschädel ziert, nur ein Ziel: die Seelen übler Verbrecher dem Teufel höchstpersönlich zu überbringen. Nachdem die erste Filmadaption aus dem Jahr 2007 allzu brav ausgefallen ist, soll nun alles anders werden.
Das Frisieren des stotternden Motors des Riders haben Mark Neveldine und Brian Taylor übernommen, die sich mit den beiden "Crank"-Teilen als Meister völlig durchgedrehter Daueraction ohne Rücksicht auf Verluste einen Namen gemacht haben. Zwar konnten sie diese Schlagzahl bei "Ghost Rider: Spirit of Vengeance" nicht beibehalten, ihre bizarren Einfälle und ein dreckigerer Look sorgen aber doch dafür, dass der zweite Auftritt des Riders seinen Fans um einiges besser gefallen dürfte.
Nicolas Cage brennt wieder der Kopf
Erneut schlüpft Nicolas Cage in die schwarze Lederjacke des ehemaligen Stuntfahrers Johnny Blaze. Der schloss vor Jahren einen Pakt mit dem Teufel, in dem er sich verpflichtete, als feuerköpfiger Motorraddämon Ghost Rider aus der Hölle entflohene Seelen wieder einzufangen. Mittlerweile lebt Johnny zurückgezogen in der Hoffnung, dass der Rider in ihm nicht mehr geweckt werde. Doch das ändert sich, als er in schwer okkulte Geschehnisse verwickelt wird. Höllische Kräfte machen Jagd auf den zehnjährigen Danny, der mit besonderen Kräften ausgestattet ist und von einer geheimen Mönchskaste beschützt wird. Als der letzte der Mönche Johnny um Hilfe bittet, muss er eine schicksalhafte Entscheidung treffen. Nur als Ghost Rider ist er in Lage, den entführten Danny aus den Fängen der Dämonen zu befreien und so die Welt vor einer Katastrophe zu retten.
Handgemachte Action mit Trash-Appeal
Weniger Budget, weniger Effekte aus dem Rechner, dafür aber Trash-Appeal, viel handgemachte Action und die aus den "Crank"-Streifen bekannten durchgeknallten Ideen: Das sollen die neuen Zutaten sein, aus denen Neveldine und Taylor ihre Version der Kultfigur entstehen lassen. Keine schlechte Ausgangslage, allerdings leidet der Film unter einer allzu einfach gestrickten Story und einer Altersfreigabe ab zwölf Jahren, die den für "Crank" typischen derben Humor nur bedingt zur Geltung kommen lässt.
Kinostart: 23. Februar 2012