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Film über Utøya-Blutbad sorgt für Empörung in Norwegen


Kino
Film über Utøya-Blutbad sorgt für Empörung in Norwegen

t-online, LS

Aktualisiert am 11.10.2011Lesedauer: 2 Min.
Filmszene aus "Utoya Island"Vergrößern des Bildes
Filmszene aus "Utoya Island" (Quelle: Screenshot: Zoomin)

Keine drei Monate sind seit dem Blutbad auf der norwegischen Insel Utøya vergangen, da sorgt ein amerikanisches Filmprojekt über das Attentat für Empörung in Norwegen. Der Trailer zu "Utoya Island" ist seit kurzem bei Youtube zu sehen: "Auf einer beschaulichen Insel drehte ein Mann durch und tötete 69 Kinder Gottes", heißt es da. Die norwegische Polizei forderte die Videoplattform auf, das Video zu löschen. Es sei eine Qual für die Angehörigen der Todesopfer.

Der Trailer zeigt einige der mörderischen Geschehnisse auf der Insel nahe Oslo. Der geständige Rechtsradikale Anders Behring Breivik hatte dort am 22. Juli 69 Teilnehmer eines sozialdemokratischen Jugend-Sommerlagers umgebracht. Zuvor hatte er eine Bombe im Osloer Regierungsviertel detonieren lassen. Dabei starben acht Menschen. Der Film sei taktlos, kritisierte Frode Elgesem, der Rechtsanwalt der sozialdemokratischen Jugend, in der norwegischen Tageszeitung "VG". "Es ist wohl verständlich, dass so etwas die Betroffenen sehr berührt", sagt der Anwalt und bezeichnet es als "völlig unpassend", einen Spielfilm zu Utøya bereits jetzt zu produzieren.

"Wir machen das aus Mitgefühl mit den Opfern"

"Utoya Island" wird von der Produktionsfirma "Versace Entertainment" produziert und zurzeit in den USA gedreht. In einer Stellungnahme sagte Produzent George Anton: "Wir machen das aus Mitgefühl mit den Opfern." Außerdem wolle man mit dem Film für strengere Waffengesetze werben. Und Regisseur Vitalyi Versace meint, der Stoff wäre ohnehin verfilmt worden. "Es ist eine Tragödie, ein Film, den sie sicher in Hollywood drehen würden. Aber ich war eben schneller."

Youtube verweigert die Löschung

Der Trailer erhielt bei Youtube fast ausschließlich negative Bewertungen und Kommentare. Den Machern wird mit Hinweis auf die Low-Budget Produktion vorgeworfen, das Massaker finanziell für sich nutzen zu wollen. Gelöscht wird der Trailer von der Videoplattform jedoch nicht. Das verweigerte Youtube der norwegischen Polizei, weil der Clip gegen keine Regeln der Website verstoße. Jedoch versah man das Video mit den Hinweis, dass der Inhalt von der YouTube-Community als potenziell beleidigend oder unangemessen eingestuft wurde und dies vom Betrachter zu berücksichtigen sei.

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