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Zum journalistischen Leitbild von t-online.t-online-Wahl zum 60. Jubiläum Er ist der beste Bond – mit großem Abstand
Seit 60 Jahren wird der Martini geschüttelt, 007 von M auf Schurken gejagt und der Anzug maßgeschneidert. Doch wer ist der Großmeister aller James Bonds?
Es ist der 5. Oktober 1962. Auf der Leinwand läuft "James Bond – 007 jagt Dr. No". Die Kamera fährt in ein Casino, die Karten werden verteilt. Sean Connery ist nur von hinten zu sehen mit seinem dunklen Smoking und den nach hinten gestylten Haaren. Nach anderthalb Minuten fallen dann die drei Worte, die seit nunmehr 60 Jahren Filmgeschichte schreiben: "Bond, James Bond".
Ein Mythos ist geboren. Sean Connery als erster James-Bond-Darsteller gibt der Rolle ein einprägsames Gesicht, eine Ausstrahlung und Coolness, an der sich alle Nachfolger messen lassen müssen. In fünf weiteren offiziellen Ian-Fleming-Verfilmungen spielt der Schotte den Agenten: "Liebesgrüße aus Moskau", "Goldfinger", "Feuerball", "Man lebt nur zweimal" und "Diamantenfieber". 1983 kommt sogar noch "Sag niemals nie" mit Connery in der Hauptrolle hinzu.
Es ist eine bis heute ikonische Galerie an Bond-Auftritten – und ein Vermächtnis, das auch im Jahr 2022 noch zu einem eindeutigen Ergebnis in der Frage führt, wer der beste James Bond der bisherigen Filmgeschichte ist. t-online startete anlässlich des 60. Jubiläums der Agentenreihe eine Umfrage.
Und das Ergebnis ist eindeutig: Sean Connery ist der Gewinner. Mit 49 Prozent ist knapp die Hälfte der Befragten der Meinung, dass der 2020 verstorbene Schauspieler der beste James-Bond-Darsteller ist. Connery wurde insbesondere von den älteren Befragten als Lieblingsschauspieler gewählt. In der Geschlechterauswertung gibt es hingegen keine eklatanten Unterschiede.
Roger Moore landet hinter Daniel Craig
Obwohl Daniel Craig durch seine aktuellen Auftritte, zuletzt 2021 in "James Bond 007: Keine Zeit zu sterben", den Zuschauern sehr präsent sein dürfte, reicht es nur für den zweiten Platz – und das weit abgeschlagen. 13 Prozent wählten in der civey-Umfrage den 54-Jährigen, der mit seinem fünften 007-Abenteuer zugleich ein letztes Mal geschüttelten Martini bestellt hat und den Smoking nach "Casino Royale", "Ein Quantum Trost", "Skyfall", "Spectre" und "Keine Zeit zu sterben" für immer an den Nagel gehängt hat.
Roger Moore, der sieben Mal zwischen 1973 und 1985 im Auftrag der Majestät Schurken um die Welt jagte, landet in der Umfrage auf dem dritten Platz. 12 Prozent favorisieren den im Jahr 2017 verstorbenen Schauspieler. Mit drei Prozentpunkten Abstand folgt Pierce Brosnan, der zwischen 1995 und 2002 in vier James-Bond-Filmen als 007 zu sehen war. Timothy Dalton und George Lazenby, Letzterer trat nur einmalig in "Im Geheimdienst der Majestät" als Bond auf, liegen abgeschlagen auf den letzten Plätzen.
Noch heute gilt Sean Connery den Machern als Vorbild
Es verwundert daher wenig, dass bis heute unter den 007-Schöpfern um Barbara Broccoli ein Ritual vorherrscht, um neue James-Bond-Darsteller auszuwählen. Auch jetzt, durch das Agenten-Vakuum nach dem Abgang von Daniel Craig, wird dieses Prozedere gerade wieder durchgeführt. Wie die Macher kürzlich verraten haben, nutzen sie für das Casting immer eine Szene aus dem Film "Liebesgrüße aus Moskau" von 1963 als Auswahlkriterium. Die potentiellen Bond-Anwärter müssen den Moment nachspielen, in dem Sean Connery nur mit einem Handtuch bekleidet die sowjetische Militärangestellte Tatiana Romanova, gespielt von Daniela Bianchi, in seinem Bett vorfindet.
Sean Connery ist also nicht nur bei den Fans der Filmreihe bis heute der stilprägendste Darsteller. Auch bei den Entscheidungsträgern selbst gilt er offenbar als Ikone – und dient daher für alle kommenden Verkörperungen der Rolle als Vorbild.
- Eigene Recherchen
- Civey-Umfrage im Auftrag von t-online