Schauspielerin Barbara Sukowa sieht Generationen heute näher beieinander
Berlin (dpa) - Die Schauspielerin Barbara Sukowa ("Berlin Alexanderplatz") hat für die Rolle einer Freizeit-Oma in der Kino-Komödie "Enkel für Anfänger" kaum auf Beispiele aus ihrem Leben als Großmutter zurückgreifen können.
"Ich sehe mein Enkelkind nicht so oft, wie ich das eigentlich gerne hätte", sagte Sukowa der dpa in Berlin. Während die Schauspielerin, die an diesem Sonntag (2.2.) 70 Jahre alt wird, seit fast 30 Jahren im New Yorker Stadtteil Brooklyn lebt, ist ihr Enkelkind in Berlin zuhause. "Die eigene Rolle als Oma ist anderes als im Film." Der Film "Enkel für Anfänger" kommt am 6. Februar in die Kinos.
Dafür konnte Sukowa auf eigene Erfahrungen aufbauen. "Ich habe ja lange kleine Kinder gehabt und viel mit kleinen Kindern zu tun gehabt. Aus dieser Erfahrung mit meinen eigenen Kindern ziehe ich einiges heraus", berichtete die Schauspielerin. Gegenüber ihrer eigenen Kindheit sieht sie Unterschiede im Verhältnis zwischen jung und alt. "Ich finde eigentlich, dass die junge Generation viel netter ist als meine Generation war. Wir hatten ja das Motto "Trau' keinem über 30", waren sehr rebellisch und haben in den Eltern immer einen Antagonismus gesucht."
Hinzu kamen aus Sicht Sukowas historische Fragen. "Wir hatten ja das Problem, dass wir nicht wussten: Waren die Nazis oder waren sie es nicht, was haben sie gemacht? Das war unser großes Thema. Was habt ihr gemacht, als ihr jung wart?" Insofern finde sie das Verhältnis von jungen Leuten zu älteren heute entspannter.
Heute sind Generationen nach Sukowas Einschätzung näher beieinander. "Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich mal eine Party mit meinen Eltern gemacht hätte. Oder dass ich auf einer Geburtstagsfeier, die meine Eltern hatten, meine ganzen Freunde mitbringe. Das mischt sich heute mehr."