Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Heilsame Fragerunde mit den Fans William Shatner erinnert via Twitter an "Mr. Spock"
"Captain Jerk", "Schäm dich, Bill", "Lahme Ausrede" - was musste sich William Shatner nicht alles anhören, weil er nicht an der Beerdigung seines Freundes Leonard Nimoy teilnehmen konnte. Der 83-Jährige hatte die Kritik auf sich gezogen, weil er am Samstag in Florida als Stargast eine Wohltätigkeitsveranstaltung besuchte und es deshalb nicht mehr rechtzeitig zurück nach Kalifornien schaffte, um am Sonntag von "Mr. Spock" Abschied zu nehmen. Dafür wählte Shatner eine andere Art, an Nimoy zu erinnern und ihn zu ehren: Er lud seine 2,1 Millionen Follower ein, ihm via Twitter Fragen zu stellen.
Diese kamen dem Angebot dankbar nach und quetschten den Darsteller des Captain Kirk über Nimoy und ihre Freundschaft aus. So erklärte Shatner, dass er von seinem "Star Trek"-Co-Star gelernt habe, ernsthafter zu sein - und Nimoy wiederum von ihm, weniger ernst zu sein. Wobei diese Ernsthaftigkeit es auch gewesen sei, die ihn immer wieder zum Lachen gebracht habe, schrieb Shatner. Nimoys Liebe und Freundschaft seien das Beste gewesen, was er von ihm je als Geschenk erhalten habe.
Nimoys beste Eigenschaften seien sein Mitgefühl und sein Engagement gewesen, erklärte Shatner. Wie seine berühmte Serienfigur sei Nimoy ernst und praktisch denkend gewesen, "aber im Gegensatz zu Spock war er auch warmherzig und liebevoll".
Nimoy behielt die Vulkanier-Ohren
Auch ein paar Anekdoten aus ihrer gemeinsamen "Star Trek"-Zeit gab Shatner zum Besten, so zum Beispiel, dass Nimoy am Set auch mal seine spitzen Vulkanier-Ohren und "vielleicht auch eine Gürtelschnalle" eingesteckt und gesammelt habe. Auf die Frage eines Fans, wie es war, für den vierten Kinofilm "Zurück in die Gegenwart" mit Walen zu drehen, erklärte Shatner, dass Nimoy in seinem Frottee-Mantel damals sogar beinahe ertrunken sei.
Davon abgesehen hatten sie aber offensichtlich viel Spaß beim Drehen und hätten sich gegenseitig manchmal Streiche gespielt. "Jedenfalls habe ich ihn das glauben lassen", so Shatner. Auch die Frage, wer die größte Diva am Set gewesen sei, er, Nimoy oder DeForest Kelley (er spielte Dr. Leonard McCoy), beantwortete Shatner ehrlich: "Das hing vom Tag ab. Meistens ich."
Heilsames Gespräch
Rückblickend bedauere er, dass sie sich nicht oft genug gesehen hätten, weil sie beide so beschäftigt waren, so Shatner. Das Gespräch über seinen alten Freund via Twitter sei aber heilsam. Und auch auf die Frage, was Leonard Nimoy ihnen sagen würde, hätte er noch die Möglichkeit dazu gehabt, hatte der Captain-Kirk-Darsteller eine treffende Antwort parat: "Raucht nicht!"