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"La Danse - Das Ballett der Pariser Oper": Der hohe Preis der Schwerelosigkeit


Unterhaltung
"La Danse - Das Ballett der Pariser Oper"

Aktualisiert am 29.12.2010Lesedauer: 2 Min.
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Die Welt des Balletttanzes ist ein in sich geschlossener Mikrokosmos. Wer hierzu Zugang finden will, muss weitaus mehr mitbringen als Begabung und Freude an der Bewegung. Zunächst einmal sollte die Entscheidung für diese extrem anspruchsvolle Sportart mit künstlerischem Anspruch frühzeitig getroffen werden, damit überhaupt die Aussicht besteht, irgendwann einmal in namhaften Ensembles sein Können zu zeigen. Die Eleven müssen nicht nur bereit sein, täglich mehrere Stunden bis an den Rand ihrer körperlichen Belastbarkeit zu trainieren, sondern auch konsequent diszipliniert leben. Nicht desto trotz bezahlen viele ihre Entbehrungen mit dem hohen Preis körperlicher Gesundheit.

Das Ballett der Pariser Oper ist eine der renommiertesten Talentschmieden. Die Leitung dieser prestigeträchtigen Kulturinstitution, die in einem opulenten Prachtbau des 19. Jahrhunderts ihrem schulenden und schöpferischen Auftrag nachkommt, liegt komplett in den Händen einer einzigen Person, der Verwalterin. Sie trifft alle Entscheidungen im Alleingang - dies aber nicht diktatorisch bestimmend, sondern zum Wohl der ihr anvertrauten Truppe. Nur so kann die komplexe Maschinerie hinter den Kulissen reibungslos auf den großen Moment der Aufführung hinarbeiten. Die Präzision und Koordination in den Bewegungsabläufen von Tänzern, Kostümbildnern, Beleuchtern, Visagisten und all den anderen Mitarbeitern aus Technik und Requisite ist das Konzept, mit dem der Erfolg eines Balletts steht oder fällt.

Spagat zwischen Kunstgenuss und politischem Anspruch

Die beobachtende Dokumentation "La Danse" ist bereits der 38. Film von Frederick Wiseman, der damit auf 40 Jahre Filmschaffen zurückblicken kann. Wenn auch vordergründig der Tanz im Zentrum steht, von der Entstehungsgeschichte bis zur fertigen Bühnenproduktion, legt der kritische Filmemacher einen weiteren Schwerpunkt auf das Thema, inwiefern verwaltende Institutionen den künstlerischen Schaffensprozess im Hinblick auf das Ergebnis prägen. Die innere Symmetrie und Harmonie einer Produktion unter der streng hierarchischen Führung einer Einzelperson in stimmigen Bildern zum Ausdruck zu bringen, ist mit diesem - von der New Yorker Presse bereits als einer der besten bezeichneten - Ballettfilme - überzeugend gelungen. Ein Fest für die Sinne sind die Kostproben aus der Welt der großen Ballette, wie "Orphée et Eurydice" von Pina Bausch "Romeo und Julia" von Sasha Waltz. Große Kunst und wissenswerte Hintergründe in perfekter Symbiose.

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