Jamie-Lee im Interview "Ich denke viel nach. Auch über den Tod"
Sie könne sich vorstellen, Bestatterin zu werden,
t-online.de: Wie bereitest du dich auf den großen Auftritt beim ESC vor?
Jamie-Lee: Ich schaue täglich, wie ich mich verbessern kann. Ansonsten planen wir natürlich die Bühnenshow. Da ist jetzt soweit alles fertig. Wir müssen nur noch testen, ob das dann auch wirklich so cool aussieht, wie wir uns das vorstellen.
Kannst du schon Details zu deinem Auftritt in Stockholm verraten?
Wir haben das Bühnenbild vom Vorentscheid mit den Bäumen und dem Mond übernommen. Mein Outfit wird auch so ähnlich sein. Aber da können kurzfristig noch Änderungen vorgenommen werden. Es wird auf jeden Fall eine Steigerung im Vergleich zum Vorentscheid. Mehr verrate ich aber noch nicht.
Die beiden bisherigen deutschen ESC-Siegerinnen traten nur unter ihrem Vornamen auf - Nicole und Lena. Lässt du auch deinen Nachnamen weg?
Ja. Aber das hat den Grund, dass Kriewitz für einige Moderatoren aus anderen Ländern schwer auszusprechen sein dürfte. Nicht weil ich mir dadurch größere Gewinnchancen ausrechne.
Am 29. April erscheint dein Debütalbum mit dem Titel "Berlin": Was erwartet uns da?
Viele Lieder haben dieselbe emotionale und melancholische Richtung wie "Ghost". Sie handeln von Geschichten, die mir und meinen Freunden im letzten Jahr in Berlin rund um "The Voice" passiert sind und was ich so erlebt habe. Es gibt viele elektronische Beats, aber auch akustische Sachen.
Wie frei bist du in deinen künstlerischen Entscheidungen und wie viel redet man dir rein?
Ich bin sehr frei. Ich könnte auch alle Lieder selbst schreiben. Das tue ich nur deshalb nicht, weil ich es mich noch nicht traue. Aber ich bespreche mit meinen Songschreibern und dem Produzenten klar, was ich will und was nicht.
Und in Hinblick auf den ESC? Da gibt’s doch bestimmt einen riesengroßen Stab an Menschen, der um dich herum ist.
Ja. Aber auch da kann ich überall mitreden. Das Team hat ganz klar gesagt, die Vorbereitungen und die ganzen Termine dürfen mich nicht überfordern.
ESC-Team, Plattenfirma, PR-Agentur - weißt du, wie viele Leute insgesamt mit dir zusammenarbeiten?
Keine Ahnung.
30?
Auf jeden Fall mehr! Ich muss mir viele Gesichter und Namen merken.
Fällt dir das leicht?
Ich kann mir Namen total schlecht merken.
Du hast mal erzählt, dass du dir vorstellen kannst, Bestatterin zu werden? Wie kommt man auf so einen Berufswunsch?
Ein Schulkumpel hat mal ein Praktikum bei einem Bestatter gemacht und mir davon erzählt. Ich habe mich dann über den Beruf informiert und finde das total cool. Es ist eine ehrenvolle Aufgabe, die Verabschiedung eines toten Menschen von seiner Familie vorzubereiten. Ich finde das auch nicht schlimm oder eklig, einen Toten dafür hübsch zu machen. Ich wäre bereit für diesen Beruf. Aber natürlich ist jetzt erst mal die Musik dran. Und Plan B ist zurzeit Koreanistik zu studieren und nach Asien zu gehen.
Ist der Tod ein Thema mit dem du dich befasst?
Ja. Ich bin sehr emotional und denke sehr viel nach. Auch über den Tod. Was geschieht mit uns, wenn wir sterben? Mich interessieren auch übersinnliche Dinge. Das Dunkle und Mystische interessiert mich.
Du hast die Wahl zwischen zwei Konzerten: Helene Fischer oder Rammstein. Zu welchem gehst du?
Rammstein.
Welchen Film würdest du dir anschauen, einen mit Elyas M’Barek oder einen mit Til Schweiger?
Elyas M’Barek.
Du bekommst eine Einladung zu "Promi Wer wird Millionär?" und zu "Promi Shopping Queen" - welche nimmst du an?
"Promi Shopping Queen".
Nicht zu Günther Jauch?
Nee, lieber shoppen gehen.
Ich bedanke mich ganz herzlich für das Gespräch.
Das Interview führte Lars Schmidt.
Der Eurovison Song Contest findet am 14. Mai in Stockholm statt. Die ARD überträgt ab 20.15 Uhr. t-online.de begleitet das Event mit einem Live-Ticker.