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Das Drama um Eishockeyspieler Mike Glemser – vom Hals abwärts gelähmt


Vom Hals abwärts gelähmt
Das Drama um Eishockeyspieler Mike Glemser

Von sid, t-online
Aktualisiert am 06.03.2023Lesedauer: 2 Min.
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Mike Glemser: Der 25-Jährige lag zehn Tage im künstlichen Koma. (Quelle: Michael Gohl)

Der 3. Februar 2023 veränderte das Leben von Mike Glemser. Nach einem Check krachte er mit dem Kopf gegen die Bande. Nun kann er nicht mehr selbstständig atmen.

Die grausame Wahrheit ist Mike Glemser mittlerweile bewusst. "Er weiß Bescheid", sagt Andreas Huber, Pressechef des Eishockey-Oberligisten Starbulls Rosenheim. Für Mike Glemser, Eishockeyprofi, 25 Jahre alt, heißt das: Er kann nicht mehr selbstständig atmen, er kann sich nicht mehr bewegen. Er ist vom Hals abwärts gelähmt. Und Stand heute kann niemand mit letzter Sicherheit sagen, ob sich daran jemals etwas ändern wird.

Der Moment, der das Leben von Mike Glemser in ein Davor und ein Danach teilt, liegt einen Monat zurück. Es ist der 3. Februar, im Spiel der Starbulls Rosenheim beim SC Riessersee läuft die neunte Minute, als Glemser nach einem Check mit dem Kopf gegen die Bande prallt. Schnell ist klar, dass etwas Dramatisches passiert ist, noch auf dem Eis wird der junge Stürmer beatmet und anschließend in die nahegelegene Unfallklinik Murnau transportiert.

Über eine Woche im künstlichen Koma

Dort liegt er zunächst zehn Tage im künstlichen Koma und wird zweimal operiert. Der Bruch des vierten und fünften Halswirbels wird versorgt, einer der beiden Wirbel durch ein künstliches Implantat ersetzt. Die Diagnose: Glemser ist vom Hals abwärts gelähmt, bis auf leichte Zuckungen des Bizeps ist er bewegungsunfähig. Zweimal am Tag wird seine Lunge abgesaugt, da er nicht abhusten kann, eine enorm schmerzhafte Prozedur.

Vorerst wird Mike Glemser in Murnau bleiben, von der Intensivstation ist er auf die sogenannte Beatmungsstation verlegt worden. Eines der Hauptziele ist es, seine Beweglichkeit so weit wieder herzustellen, dass er zumindest irgendwann in der Lage ist, den Rollstuhl eigenhändig zu bewegen. Die Mobilisierung der Arme und der Handgelenke sei deshalb ein Schwerpunkt der Reha, sagt Andreas Huber.

Klub startet Spendenaktion

Um die aufwendige Behandlung sowie die nötigen Umbaumaßnahmen im Haus der Familie zu finanzieren, haben die Starbulls Rosenheim über die Plattform GoFundMe eine Spendenaktion für Mike Glemser ins Leben gerufen. Am Freitagnachmittag waren dort bereits knapp 200.000 Euro eingegangen. "Wahnsinn", nennt Andreas Huber das: "Mike ist so ein feiner Kerl, er hat jede Unterstützung verdient."

Via Sky schickten die NHL-Profis Philipp Grubauer und Moritz Seider eine Grußbotschaft an Glemser. "Viele Sachen gehen über die Eisfläche hinaus", sagte Grubauer, Goalie der Seattle Kraken. "Da zählt das Ergebnis auf der Videotafel nicht mehr. Gib nicht auf, Mike. Wir stehen alle hinter dir." Seider, Verteidiger der Detroit Red Wings, versicherte: "Wir denken auf jeden Fall an dich. Es ist unglaublich, was ihr schon erreicht habt mit den Spenden. Macht weiter! Wir drücken ganz fest die Daumen."

Die Spendenkampagne der Starbulls Rosenheim für Mike Glemser ist hier abrufbar. Unter dem Hashtag #97BeStrong ist die Plattform auch über die sozialen Netzwerke erreichbar.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur SID
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