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Tennis-Supertalent Alexander Zverev enttäuscht in Hamburg


Kritik von Michael Stich
Erst lethargisch, dann mürrisch: Jungstar Zverev zahlt Lehrgeld

Von sid, t-online
13.07.2016Lesedauer: 2 Min.
Für Alexander Zverev ist das Turnier in Hamburg früh beendet.Vergrößern des Bildes
Für Alexander Zverev ist das Turnier in Hamburg früh beendet. (Quelle: dpa-bilder)
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"Er will nicht spielen. Er will gewinnen!" Wochenlang war Alexander Zverev mit diesem Slogan auf dem offiziellen Turnierplakat der German Open in Hamburg zu sehen. Doch an der Einlösung dieses Versprechens scheiterte Zverev am Rothenbaum mehr als kläglich.

Erst lethargisch auf dem Platz, dann mürrisch vor dem Mikrofon - bei seiner Erstrunden-Niederlage mit 5:7, 6:7 (2:7) gegen den namenlosen spanischen Sandplatzspezialisten Inigo Cervantes trat der zweifellos hochbegabte Profi wie ein Qualifikant auf. Und nicht wie ein Mitfavorit auf den Turniersieg mit Platz vier in der Setzliste.

Umstellung klappt nicht

Die rasche Umstellung von Rasen auf Sand sei mit nur drei Trainingseinheiten eben nicht zu schaffen gewesen, lamentierte der 1,98 Meter lange Zverev voller Selbstmitleid und stellte (an)klagend die rhetorische Frage: "Wie kann ich da besser spielen?" Was Kopfschütteln auslöste, denn noch am Samstag hatte er sich auf dem neuen Belag "relativ wohlgefühlt".

So gesehen sei sein Auftritt noch "einigermaßen in Ordnung" gewesen, meinte der Rechtshänder, doch seine Einstellung war es ganz und gar nicht. "Ich gebe nie auf", sagte Zverev zwar fast trotzig wie ein kleines Kind, aber seine Körpersprache sagte etwas anderes aus. Es fehlte an der Spannung und der Einsicht, sich taktisch besser auf den unbequemen Gegner einstellen zu müssen.

Schlecht aufgeschlagen, kein Konzept

Turnierdirektor Michael Stich, der Zverev mindestens das Halbfinale zugetraut hatte, stellte zwar die Unerfahrenheit des 19-Jährigen in Rechnung, kam jedoch an Kritik an seinem so früh gescheiteren Zugpferd nicht ganz vorbei: "Sascha hat schlecht aufgeschlagen und hatte nie ein richtiges Konzept."

Derlei Mahnungen bekommt die Nummer 27 der Weltrangliste offenkundig zu selten zu hören. Vater und Trainer Alexander Zverev senior, Bruder Mischa und Manager Patricio Apey, der schon die einstige Steffi-Graf-Kontrahentin Gabriela Sabatini betreute, nehmen ihren gemeinsamen Schützling fast rund um die Uhr in Manndeckung.

Wenig öffentliche Auftritte

Öffentliche Auftritt von Zverev junior außerhalb des Tennisplatzes sind extrem rar. Die Konzentration solle komplett auf dem Tennissport liegen, heißt es zur Begründung. Ein Konzept, das temporär Früchte zu tragen schien, denn im Frühsommer erreichte er binnen vier Wochen gleich zwei ATP-Finals, verlor allerdings beide.

Wegbegleiter wie Wimbledonsieger Stich, der Zverev schon vor drei Jahren per Wildcard in sein Hauptfeld brachte, bleiben indes ungeachtet des aktuellen Ausrutschers von den ganz besonderen Fähigkeiten überzeugt: "Irgendwann wird der Knoten platzen."

Seg gegen Federer

In Halle besiegte Zverev im Juni sogar Superstar Roger Federer in der Vorschlussrunde. Seither hat ihn auch Federer auf dem Zettel: "Für mich ist nicht die Frage, ob er die Top Ten erreicht, sondern wann er es schafft." Mit Leistungen wie gegen Cervantes allerdings wird daraus nichts werden.

Am Mittwoch verlor Zverev auch im Doppel - mit seinem Bruder Mischa gegen das topgesetzte Duo Lukasz Kubot (Polen) und Alexander Peya (Österreich) in nur 39 Minuten 0:6, 2:6.

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