Olympische Bahnrad-Wettbewerbe Verletzung von Kluge "ein Dämpfer" - Vierer peilt Rekord an
Cottbus (dpa) - Für Bundestrainer Sven Meyer ist die verletzungsbedingte Zwangspause von Routinier Roger Kluge ein "herber Dämpfer" für die deutschen Ambitionen bei den olympischen Bahnrad-Wettbewerben.
"Wir wollen im Zweier-Mannschaftsfahren um die Goldmedaille fahren - da hilft so ein Sturz natürlich überhaupt nicht. Der Sturz hat ein Riesen-Loch in die Vorbereitung gerissen", sagte Meyer. Kluge war auf der 13. Etappe der Tour de France schwer gestürzt und hatte sich offene Rückenverletzungen zugezogen. Kluge, der im Laufe der Woche erstmals seit seinem Sturz am 9. Juli auf der Bahn trainieren will, gehört mit dem Berliner Theo Reinhardt zu den Top-Favoriten im Zweier-Mannschaftsfahren. 2018 und 2019 gewann das Duo die WM-Goldmedaille, bei der Heim-WM 2020 in Berlin sprang Platz drei heraus.
Am Wochenende trainierte der 35-Jährige aus dem belgischen Lotto-Soudal-Team bereits erstmals wieder leicht auf der Straße. "Ich mache mir keine Sorgen. Das würde Roger auch nicht zulassen", sagte Partner Reinhardt im Trainingslager und hofft, in den nächsten Tagen mit Kluge in Frankfurt/Oder trainieren zu können. Für Ausdauer-Spezialist Reinhardt und seine Teamkollegen Felix Groß (Leipzig), Leon Rohde (Wedel) und Domenic Weinstein (Unterbaldingen) steht auf der Radrennbahn in Izu, etwa 120 Kilometer außerhalb von Tokio, ohnehin zunächst die Mannschaftsverfolgung auf dem Programm.
"Die Jungs sind gut drauf. Wir wollen definitiv im Vergleich zur Heim-WM nochmals einen großen Schritt nach vorn machen", sagte Meyer. Die Bahn-Wettkämpfe beginnen am 2. August, unter anderem mit der Qualifikation der Männer-Verfolgung. Um in den Medaillen-Kampf eingreifen zu können, sei voraussichtlich eine Zeit von 3:47 Minuten nötig, glaubt Meyer. Der deutsche Rekord steht seit der WM in Berlin bei 3:50,304 Minuten.