Tour de France Titelverteidiger Pogacar gewinnt auch letzte Pyrenäen-Etappe
Tadej Pogacar ist der Gesamtsieg bei der Tour de France kaum noch zu nehmen. Der Dominator aus Slowenien siegte auch bei der letzten Bergetappe. Überschattet wurde das Rennen von einer Dopingrazzia.
Auf der von einer Doping-Razzia überschatteten letzten Pyrenäen-Etappe hat Titelverteidiger Tadej Pogacar mit seinem nächsten Meisterstück den Weg zum erneuten Tour-Triumph geebnet. Das erst 22 Jahre alte Radsport-Wunderkind feierte seinen dritten Tageserfolg und agierte beim letzten Kletter-Showdown über den berüchtigten Col du Tourmalet nach Luz Ardiden genauso explosiv wie am Mittwoch bei seinem Sieg auf der Königsetappe.
Der Kapitän vom Team UAE Emirates vergrößerte am Donnerstag vor den Augen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron seinen (sowieso schon) riesigen Vorsprung nochmal um sechs Sekunden auf 5:45 Minuten. Nur ein Wunder im Zeitfahren am Samstag oder ein Sturz könnten Pogacar noch von einer erneuten Triumphfahrt am Sonntag auf den Champs-Elysees abhalten. Der Träger des Gelben Trikots und neuer Träger des Bergtrikots wirkt weiter unantastbar.
Dopingrazzia überschattet 18. Tour-Etappe
In der vergangenen Woche hatte Pogacar seine Konkurrenz bereits bei der Regenschlacht in den Alpen und am Mont Ventoux dominiert und teilweise sogar düpiert. Pogacars Verfolger, der junge Däne Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) und der Ecuadorianer Richard Carapaz (Ineos), die Pogacar am Mittwoch im Schlusssprint am Gipfel des Col du Portet mit Leichtigkeit hatte stehen lassen, dürften zumindest ihren Platz auf dem Podium am Sonntag in Paris sicher haben.
Für ein mittelschweres Erdbeben hatte vor der Etappe eine Polizei-Razzia gesorgt. Die französischen Behörden hatten wegen Doping-Verdachts bereits am Mittwochabend das Hotel des bislang stärksten Tour-Teams Bahrain Victorious in Pau durchsucht. Dies teilte die Staatsanwaltschaft Marseille am Donnerstag mit. Mehr Infos finden Sie hier.
Konkurrenz kann Pogacars Tempo nicht folgen
Für das sportliche Highlight sorgte Pogacar dann auf dem 129,7 km "kurzen", aber nochmal extrem fordernden letzten Pyrenäen-Abschnitt. Erst wurde Lokalmatador David Gaudu im Anstieg nach Luz Ardiden geschluckt, dann schockte Pogacar erneut die Konkurrenz.
3,3 km vor dem Gipfel ging der Dominator zum ersten Mal aus dem Sattel und zog das Tempo massiv an. Die Attacke des Spaniers Enric Mas konterte er 500 m vor der Ziellinie und sprintete seinen weiteren Konkurrenten Vingegaard und Carapaz in Manier eines ganz Großen davon.
Nach den harten Pyrenäen-Etappen kommen am Freitag ein letztes Mal vor Paris wieder die Sprinter um Mark Cavendish zum Zug.
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID