Etappe in Belgien abgebrochen Wieder Unfall mit Motorrad: Radprofi im Koma
Nach einem durch zwei Begleitmotorräder verursachten Massensturz ist die dritte Etappe der 86. Belgien-Rundfahrt abgebrochen worden. 19 Fahrer wurden in dem Crash verwickelt.
Am schlimmsten erwischte es den Belgier Stig Broeckx, der im Krankenhaus von Aachen im Koma liegt. Broeckx erlitt zwar nicht wie zunächst befürchtet einen Schädelbruch, allerdings ist seine Augenhöhle gebrochen. "Im Moment ist es sehr schwierig, eine Prognose über seine Genesung abzugeben. In der nächsten 24 Stunden wird er genau beobachtet", sagte Teamarzt Servaas Bingé.
Neben Broeckx mussten vier weitere Fahrer ins Krankenhaus gebracht werden, darunter auch der Schwede Fredrik Ludvigsson vom deutschen Team Giant-Alpecin. Er erlitt einen Kahnbeinbruch und wird rund neun Wochen ausfallen.
Der Belgier Pieter Jacobs soll sich den Unterarm gebrochen haben, sein Landsmann Jaap de Man mehrere Rippen.
Rund 65 Kilometer vor dem Ziel soll es auf einer Abfahrt zu einer Kollision von zwei Motorrädern - eines davon habe am Straßenrand gestanden - gekommen sein. Beide Maschinen rutschten in das Feld und erfassten die Fahrer. Das Rennen wurde zunächst neutralisiert und schließlich abgebrochen.
Zweiter böser Sturz für Broeckx
Für Broeckx war es bereits der zweite schlimme Rennunfall mit einem Motorrad in diesem Jahr. Im Februar hatte der Lotto-Soudal-Teamkollege von André Greipel beim Rennen Kuurne-Brüssel-Kuurne einen Schlüsselbeinbruch erlitten. Wenige Wochen später war es zu einem weiteren tragischen Unfall mit einem Begleitfahrzeug gekommen. Beim Halbklassiker Gent-Wevelgem kam der belgische Radprofi Antoine Demoitié ums Leben, nachdem er von einem Motorrad erfasst wurde.
Martin: "Brauchen runden Tisch mit der UCI"
"Schon wieder ein schlimmer Unfall mit Motorrädern", schrieb der dreimalige Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin, der mit im Feld war, bei Twitter. "Was wir jetzt brauchen, ist ein runder Tisch mit dem Weltverband UCI, den Organisatoren der Rennen und den Fahrern. Wir müssen Veränderungen forcieren und einen einheitlichen Sicherheitsstandard bei jedem Rennen festlegen."