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Schach-WM: Hans Niemann attackiert Magnus Carlsen nach Finale


Unruhe nach WM-Finale
"Die Schach-Welt ist offiziell ein Witz"

Von sid, dd

Aktualisiert am 01.01.2025Lesedauer: 2 Min.
Magnus Carlsen (li.) und Jan Nepomnjaschtschi nach dem Ende der Blitzschach-WM: Scharfe Kritik.Vergrößern des Bildes
Magnus Carlsen (l.) und Jan Nepomnjaschtschi nach dem Ende der Blitzschach-WM: scharfe Kritik. (Quelle: Seshadri Sukumar/dpa)
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Im Endspiel der Blitzschach-Weltmeisterschaft kommt es zu einem historischen Ergebnis. Einem Spieler gefällt das Resultat überhaupt nicht – er macht seinem Ärger Luft.

Als Weltmeister Magnus Carlsen den anderen Weltmeister Ian Nepomnjaschtschi lächelnd umarmte, platze Hans Niemann irgendwo in New York der Kragen. "Die Schach-Welt ist offiziell ein Witz", schrieb der Amerikaner bei X und ließ einen wahren Shitstorm gegen seinen Intimfeind Carlsen folgen. Der Vorwurf: "Ich kann nicht glauben, dass der offizielle Schach-Verband von einem einzigen Spieler kontrolliert wird."

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Der Norweger Carlsen und sein russischer Gegner hatten kurz zuvor im Finale der Blitzschach-WM an der Wall Street für ein Novum gesorgt. Weil es nach vier Partien 2:2 stand und auch drei Sudden-Death-Spiele mit Remis endeten, bot Carlsen seinem Gegenüber eigenmächtig an, den WM-Titel zu teilen. Der Weltverband Fide prüfte den Vorschlag – und gab wenig später seine Genehmigung.

Zwei Weltmeister – zumindest für Carlsen fühlte sich das richtig an. "Wir haben fünf Stunden gespielt – und ich hatte das Gefühl, dass keine Ende in Sicht ist", sagte der 35-Jährige. Niemann, der im Viertelfinale gegen seinen alten Rivalen verloren hatte, sah das komplett anders. "Es kann nur einen Weltmeister geben. Das ist kein Titel, den man einfach teilen kann", schrieb er und ließ zahlreiche weitere Vorwürfe folgen.

"Keine Sorge, Leute"

Carlsen ist mit dem 21 Jahre alten Niemann – anders als mit seinem langjährigen Freund Nepomnjaschtschi – seit einiger Zeit in inniger Feindschaft verbunden. 2022 hatten sich beide einen öffentlichkeitswirksamen Streit geliefert, es ging um Betrugsvorwürfe gegen Niemann. Unter anderem wegen Verleumdung ging dieser damals juristisch gegen Carlsen vor – und verlor.

Auch in New York hatte Carlsen Aufsehen erregt, als er zum WM-Auftakt gegen die Kleiderordnung des Weltverbandes verstoßen hatte, indem er in einer Jeans ans Brett trat. Die Fide verdonnerte ihn zu einer Geldstrafe, der Norweger zog sich aus dem Turnier zurück. Daraufhin lockerte die Fide ihr Reglement – und Carlsen durfte doch in Jeans spielen.

Das tat er dann auch im Finale, das sein Rivale Niemann aus der Ferne aufmerksam verfolgte. Immerhin: Seinen Humor verlor der Amerikaner, der einst nach einer Niederlage sein Hotelzimmer verwüstet haben soll, bei all dem Ärger nicht. "Keine Sorge, Leute", schrieb er zum Abschluss seiner Tirade: "Ich befinde mich gerade nicht in einem Hotel."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SID
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