Diskussion um "Enhanced Games" Erlaubtes Doping? "Ein gefährlicher Trugschluss"
Milliardäre wollen mit den "Enhanced Games" ein Format wie Olympia anbieten. Allerdings mit erlaubtem Doping. Das löst Empörung aus.
Weltrekorde mithilfe von Doping-Mitteln aufstellen, das ist das Ziel der "Enhanced Games". Im Weltsport und bei den Anti-Doping-Organisationen stößt das Projekt auf vehemente Ablehnung. Die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) hält die Idee dieser Spiele ohne Grenzen für "irreführend und falsch", erklärte sie auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Enhanced Games" bedeutet so viel wie verbesserte oder erweiterte Spiele.
Das Versprechen eines sicheren und fairen Sports seitens der Veranstalter mittels "experimentellen Dopings" an Athleten sei "ein gefährlicher Trugschluss". Junge Menschen würden gezielt aufgerufen, sich selber einen gesundheitlichen Schaden zuzufügen. "Das ist aus Sicht der Nada ethisch und moralisch absolut verwerflich", teilte die Agentur mit.
Gründer wollen mit Startgeld von 100.000 Dollar locken
Die Anerkennung von bei den geplanten "Enhanced Games" aufgestellten Weltrekorden hält sie für ausgeschlossen: "Nur Rekorde, die unter Einhaltung der international anerkannten Anti-Doping-Regelwerke zustande kommen, zählen."
Die Gründer des "Enhanced Games"-Vorhabens, eine Reihe von Milliardären um den australischen Unternehmer Aron Ping D'Souza, wollen Athleten mit einem Startgeld von 100.000 US-Dollar und einer Weltrekord-Prämie von einer Million US-Dollar für eine Teilnahme gewinnen.
Auch die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) hält die "Enhanced Games" für ein gefährliches und unverantwortliches Konzept. "Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Athleten haben für die Wada oberste Priorität", teilte die Weltagentur mit. "Diese Veranstaltung würde eindeutig beides gefährden, indem sie den Missbrauch von starken Substanzen und Methoden fördert, die nur für therapeutische Bedürfnisse und unter der Aufsicht von verantwortungsbewussten medizinischen Fachleuten verschrieben werden sollten."
- Nachrichtenagentur dpa