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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Einsatz im Viertelfinale? WM-Hoffnung Knorr im Mannschaftshotel angekommen
Seit Freitag weilte der erkrankte Juri Knorr in der Heimat, um sich dort behandeln zu lassen. Am Montag stieß er nun wieder zur Mannschaft. Reicht es für das Viertelfinale?
Aus Oslo berichtet Nils Kögler
Um 14.40 Uhr schlich sich Juri Knorr begleitet von Nationalmannschaftsmanager Benjamin Chatton durch die Tiefgarage ins Hotel Scandic Fornebu etwas außerhalb von Oslo. Der Spielmacher der deutschen Handball-Nationalmannschaft, der die WM-Hauptrundenspiele gegen Italien und Tunesien verpasst hatte, ist endlich bei seiner Mannschaft angekommen.
Am vergangenen Freitag war Knorr aus dem Teamhotel im dänischen Silkeborg abgereist, um sich in Flensburg behandeln zu lassen. Der 24-Jährige hatte über Brustschmerzen und Atembeschwerden geklagt. Während sich sein Team bereits am Sonntag mit einer Chartermaschine von Dänemark aus auf den Weg Richtung Oslo machte, verbrachte Knorr noch einen weiteren Tag in der Heimat.
"Bin für das Viertelfinale bereit"
Am Montagvormittag reiste er dann mit dem Flugzeug von Hamburg aus nach. Am Mittwoch steht in der norwegischen Hauptstadt für die DHB-Auswahl das WM-Viertelfinale gegen Portugal auf dem Programm. "Die Tage haben mir gutgetan. Mir geht es soweit ganz gut. Ich bin für das Viertelfinale bereit, sonst wäre ich nicht hier", sagte Knorr vor dem Abflug in Hamburg. "Wir haben gestern noch einmal einen Bluttest gemacht, die Werte sind in Ordnung."
Während sich Knorr also ganz locker zu einem Einsatz gegen Portugal bekannte, übte sich Nationalmannschaftsmanager Chatton noch in Geheimniskrämerei: "Wir sind guten Mutes, dass wir am Mittwoch mehr Spieler zur Auswahl haben, als wir das zuletzt hatten, und dass wir auch mit einem vollen Kader antreten können", sagte er im Teamhotel. "Wie sich der dann genau zusammenstellt, dafür haben wir jetzt auch noch zwei Trainingseinheiten. Das wird sich zeigen." Momentan sei es noch zu früh, das zu sagen.
"Kopf des Spiels"
"Ich bin zuversichtlich, dass er zu uns stoßen wird, was aber nicht die Frage beantwortet, ob er dann auch einsatzfähig ist oder Mittwoch zum Einsatz kommt", sagte Chatton während eigentlich längst bekannt war, dass sich Knorr zu diesem Zeitpunkt schon im Flieger befand. "Dass Juri ein wichtiger Spieler für diese Mannschaft ist, ist in den letzten Spielen und Turnieren deutlich geworden." Dennoch liege es an Bundestrainer Alfred Gislason zu entscheiden, wen er am Mittwoch in den Kader berufe.
Nationalmannschaftskollege Timo Kastening freute sich hingegen offen über die Rückkehr Knorrs: "Wir wissen als Mannschaft, welche Qualitäten Juri hat", sagte er. "Er ist vorne im Angriff unser Kopf des Spiels, er hat eine extrem hohe Spielauffassungsgabe, gepaart mit der Individualität, die er mitbringt. Deshalb sind wir sehr froh, dass er dann am Mittwoch, egal, für wie viele Minuten es am Ende reicht, uns mit zum Sieg führen kann."
- Eigene Beobachtungen vor Ort
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID