Emotionaler Moment bei EM "Vielleicht mein letztes Spiel": Handballstar vor Karriereende?
Seit mehr als 20 Jahren stand Andy Schmid für die Schweizer Nationalmannschaft auf der Platte. Am Dienstag machte er Schluss, womöglich auch mit der Vereinskarriere.
Das war's: Andy Schmid hat seine Laufbahn in der Schweizer Nationalmannschaft beendet. Noch lange nach der Schlusssirene kämpfte er mit den Tränen, der Abschied von der großen Handball-Bühne fiel dem Schweizer Regisseur sichtlich schwer. "Also ich habe von den vergangenen fünf Minuten drei Minuten dreißig geweint. Deswegen ist Wehmut wahrscheinlich leicht untertrieben", sagte der 40-Jährige mit feuchten Augen nach seinem finalen Auftritt im Nationaltrikot bei der EM am Dienstagabend.
"Das war wahrscheinlich mein letztes Spiel für die Nationalmannschaft. Oder das war mein letztes Spiel für die Nationalmannschaft, auf dieser Bühne sowieso", sagte Schmid: "In diesem Land, in dem ich zwölf Jahre lang gelebt habe, wo meine Kinder auf die Welt gekommen sind, wo ich meine beste handballerische Zeit hatte. Das ist irgendwo auch ein schöner Abschluss für die internationale Karriere." Schmid war viele Jahre der Spielmacher der Rhein-Neckar Löwen, stand von 2010 bis 2022 in Heidelberg unter Vertrag, war auch der Mentor des deutschen Handballers Juri Knorr.
Ein Sieg blieb Schmid mit der Schweiz am Dienstagabend jedoch verwehrt, auch er konnte die 27:29-Niederlage gegen Nordmazedonien beim Vorrunden-Aus mit seinen zwölf Toren nicht verhindern. "Ich weiß jetzt definitiv, dass es keinen Handballgott gibt", sagte Schmid: "Weil wenn der Handballgott das geschaut hätte, hätte er uns gewinnen lassen in meinem letzten Spiel."
Entscheidung in den nächsten Tagen
Auch ein sofortiges Karriereende deutete Schmid an. "Ich muss mal nach Hause, meine Gedanken sammeln, mit meinem Verein sprechen. Ich habe einen Arbeitgeber, ich habe einen Verband, ich habe eine Familie. Und jetzt werde ich entscheiden in den nächsten Tagen, ob das vielleicht sogar mein letztes Spiel war."
Schmid, der im Sommer die Nachfolge des Schweizer Nationalcoaches Michael Suter antreten wird, ließ sich jedoch ein Hintertürchen offen. Auf die Frage, ob die WM-Qualifikation kein Thema mehr sei, sagte Schmid: "Jetzt werde ich festgenagelt und dann laufe ich wieder auf", doch er wünsche es sich "eigentlich nicht".
- Nachrichtenagentur SID