Zuschauerrekord gegen die Schweiz? Das sind Deutschlands Gegner bei der Handball-EM
Exakt acht Monate vor dem Turnierstart kennen Deutschlands Handballer ihre EM-Vorrundengegner. Das erklärte Ziel im Januar 2024 ist das Halbfinale.
Weltrekordspiel gegen die Schweiz, Pflichtaufgabe gegen Nordmazedonien, Hammerduell gegen Frankreich: Bundestrainer Alfred Gislason schmunzelte, als die Kugeln gezogen waren. Die Auslosung für die Heim-EM im kommenden Januar hat Deutschlands Handballern eine reizvolle und sportlich spannende Vorrundengruppe beschert.
Der Auftakt gegen die Schweiz um den ehemaligen Bundesliga-Star Andy Schmid soll vor einer historischen Kulisse den Startschuss für ein neues Wintermärchen geben. Mehr als 50.000 Fans, so die Hoffnung des Verbandes, werden am 10. Januar in der Düsseldorfer Arena für einen weltweiten Zuschauerrekord bei einem Handball-Spiel sorgen. Gislason hofft auf eine "ganz besondere Stimmung".
Die anschließenden Partien gegen Nordmazedonien (WM-27./14. Januar) und Olympiasieger sowie Rekordweltmeister Frankreich (16. Januar) steigen in Berlin. In den ersten drei Spielen soll die Grundlage für ein neues Wintermärchen mit dem EM-Ziel Halbfinale gelegt werden.
Die ersten beiden Mannschaften jeder Vorrundengruppe ziehen in die Hauptrunde (18. bis 24. Januar) mit dann vier Partien ein. Dort könnten unter anderem Vize-Europameister Spanien, Island und Kroatien auf Deutschland warten. Zuletzt bei der WM war Deutschland gegen Frankreich im Viertelfinale ausgeschieden.
Die deutsche Hauptrundengruppe wird wie die Finalrunde in der Kölner Lanxess Arena ausgespielt. Die weiteren EM-Spielorte sind Mannheim, München und Hamburg. Der Deutsche Handballbund (DHB) hat bereits mehr als 100.000 Tickets abgesetzt, die Tageskarten gehen ab dem 31. Mai in den Verkauf.
Klar ist, dass Deutschland bei der ersten Heim-EM frühestens im Halbfinale (26. Januar) auf Weltmeister Dänemark, Titelverteidiger Schweden oder Mitfavorit Norwegen treffen kann. Die Top-Teams waren vorab als Gruppenköpfe auf der anderen Seite des Turnierbaums gesetzt.
Für Gislason nimmt die EM-Vorbereitung nun richtig Fahrt auf. Nach den zuletzt schwer enttäuschenden Auftritten in Schweden (23:32) und gegen die Dänen (23:30 und 21:28) hat der Isländer viel Zeit, um an seinem Turnierplan zu tüfteln. Die nächsten Länderspiele stehen erst im November an, die Gegner sind noch unklar.
Mut machte der Sieg im jüngsten Spiel gegen Spanien, wo die DHB-Auswahl aber trotz des 32:31-Erfolgs im zweiten Abschnitt eingebrochen war. In der Folge hatte es mächtig Kritik und Unruhe in der Szene gegeben, laut eines Spiegel-Berichts formiere sich hinter den Kulissen "eine Front" gegen Gislason als Bundestrainer.
Der Isländer reagierte vor der Auslosung betont gelassen. "Jeder kann seine Meinung über mich und meine Arbeit haben. Das juckt mich überhaupt nicht", sagte Gislason bei einem Medientermin am Düsseldorfer Hauptbahnhof.
Allerdings weiß auch er, dass sein Team zum Erfolg verdammt ist. Die DHB-Spitze hatte während der vergangenen Weltmeisterschaft, wo Deutschland den guten fünften Platz belegte, aber dennoch eine große Lücke zur Weltspitze offenbarte, den Einzug ins Halbfinale als "Minimalziel" ausgerufen.
Nun ist klar, wie der Weg zum neuen Wintermärchen aussieht.
- Nachrichtenagentur SID