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Formel-1-Geschichte: Als Michael Schumacher in Tränen ausbrach


F1-Geschichte
Als Schumacher in Tränen ausbrach

t-online, rut

Aktualisiert am 06.09.2013Lesedauer: 2 Min.
Michael Schumacher (Mi.) kann 2000 in Monza seine Tränen nicht zurückhalten.Vergrößern des Bildes
Michael Schumacher (Mi.) kann 2000 in Monza seine Tränen nicht zurückhalten. (Quelle: imago/Thomas Melzer)

Monza – kaum eine andere Strecke ist so traditionsreich wie die im Ferrari-Land. Seit 1950 stoppt der Formel-1-Zirkus hier in jedem Jahr. Keiner triumphierte auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke so oft wie Michael Schumacher. Im Jahr 2000 zeigte der "Rennroboter" hier zum ersten Mal öffentlich sein Innerstes und gewann viele Sympathien. "Schumi – wir haben dein Herz gesehen", betitelte die "Bild"-Zeitung den einmaligen Moment in der Karriere des Rekordweltmeisters.

Zum Italien-GP 2013 präsentiert t-online.de wieder eine Anekdote aus der langen Historie der Formel 1.

Enormer Druck auf den Deutschen

1996 war Schumacher als zweifacher Weltmeister zu Ferrari gewechselt. Die Fans der Scuderia erwarteten den Titel, den seit Jody Scheckter 1979 kein Pilot der Roten mehr gewonnen hatte.

Doch die Tifosi sollten sich noch gedulden müssen. Schumacher konnte die Fahrer-WM in den folgenden vier Jahren nicht gewinnen. Nun, in der 50. F1-Saison, war der Druck also enorm.

Schumacher verschlägt es die Sprache

Das Rennen beginnt turbulent. In der ersten Runde kommt es zu einer Massenkarambolage, bei der ein Streckenposten von einem umherfliegenden Rad getötet wird. 53 Umläufe später gewinnt Schumacher den Grand Prix von Italien und zieht mit seinem 41. Sieg mit seinem Vorbild Ayrton Senna gleich.

Als Schumacher bei der anschließenden Pressekonferenz darauf angesprochen wird, verschlägt es dem sonst so kühl wirkenden Rennfahrer die Sprache. Schumacher versteckt sein Gesicht unter seiner Kappe und bricht in Tränen aus. Zwei Mal versucht er, den Journalisten zu antworten, aber er kann nicht. In der Vergangenheit wurde Schumacher vorgeworfen, keine Gefühle gezeigt zu haben, als Senna 1994 in Imola tödlich verunglückt war. Der Deutsche hatte das tragische Rennen damals gewonnen.

Schumacher: "An diesem Tag war alles zu viel für mich"

Mika Häkkinen, Schumachers Hauptrivale um den Titel, springt ihm zur Seite. Der Finne legt seine Hand auf die Schulter des Deutschen und bedeutet den Journaliten, Schumacher nun erst einmal in Ruhe zu lassen und zunächst ihn zu befragen.

"An diesem Tag war alles zu viel für mich", wird Schumacher in dem Buch "The Official Ferrari Opus" zitiert. "Unmittelbar vor dem Rennen erfuhr ich, dass ein alter Bekannter einen Herzinfarkt hatte. Dann war da der Zwischenfall mit dem Streckenposten. Erschwerend kam noch der Druck hinzu. Wir mussten unbedingt gewinnen", erklärt er.

Die Presse ist begeistert

"Die Nachricht, dass ich Ayrtons Anzahl an Siegen egalisiert hatte, brachte das Fass dann zum überlaufen. Für mich war er immer der Beste. Ich habe mich nie auf eine Stufe mit ihm gestellt. Und auf einmal war da dieser Beleg."

Die italienische Presse war begeistert. Nie zuvor hatte Schumacher seine Gefühlswelt offenbart. "Mit seinen Tränen nimmt der Computer-Pilot ein Bad in der Menschlichkeit. Auch im Leben von Supermännern gibt es Momente, in denen sie wieder menschlich werden“, schrieb "Corriere della Sera". "Schumacher weint, weil er in Monza zum Menschen geworden ist."

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