Sieg gegen Polen Deutsche Handballer stürmen Richtung EM 2020
Drei Spiele, drei Siege: Die DHB-Auswahl marschiert durch die Gruppenphase der EM-Qualifikation und setzt sich auch beim schwersten Gegner in Polen durch. Damit ist das EM-Ticket bereits zum Greifen nah.
Die deutschen Handballer trennt noch ein Sieg von der Teilnahme an der Europameisterschaft 2020. Das Team von Bundestrainer Christian Prokop gewann in der EM-Qualifikation das Hinspiel gegen Polen vor 9000 Zuschauern in Gleiwitz souverän mit 26:18 (13:10) und kann am Samstag in Halle/Westfalen (14.00 Uhr/ZDF) alles klar machen.
Gensheimer mit zehn Treffern bester Werfer
Erfolgreichster deutscher Werfer war Kapitän Uwe Gensheimer mit 10/4 Treffern. In der ewigen Torjägerliste des Deutschen Handballbundes (DHB), die Frank-Michael Wahl mit 1412 Treffern aus 344 Länderspielen anführt, schob sich Gensheimer mit nun 819 Toren an dem ebenfalls früher auf Linksaußen spielenden Stefan Kretzschmar vorbei auf Platz vier.
"Das war schon eine Prüfung für uns, das kann auch anders ausgehen", sagte Prokop am ARD-Mikrofon: "Wenn wir da nicht an unser Limit in kämpferischer Hinsicht vor allem in der Abwehr kommen, kann es gefährlich werden. Wir haben natürlich noch Luft nach oben, aber die Abwehr und das Tempospiel waren schon sehr gut."
Groetzki: "Hat großen Spaß gemacht"
Der Schlüssel zum Sieg waren nicht nur für die beiden Außen die Abwehr und die Gegenstoßtore. "Am Ende war es ein ungefährdeter Sieg", sagte Gensheimer: "Ich habe nie gedacht, dass was schiefgehen könnte, aber wir hatten Phasen, in denen wir zu hektisch waren. Alles in allem können wir zufrieden sein mit dem Spiel." Patrick Groetzki, der sich bei der WM etwas unter Wert verkauft hatte, war sichtlich erleichtert: "Wir konnten viele Gegenstöße laufen, das hat großen Spaß gemacht."
Die deutsche Mannschaft begann in Gleiwitz verhalten und wurde ihrer Rolle als Favorit zunächst nicht wie erwartet gerecht. In der Abwehr, das Prunkstück im deutschen Spiel, funktionierte die Übergabe nicht optimal. Zudem bekam der 2,11 Meter große polnische Rückraumspieler Tomas Gebala zu viele Gelegenheiten, über den Mittelblock mit Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler hinweg Tore aus der zweiten Reihe zu erzielen.
Sechs torlose Minuten nach 6:2-Führung
Hervorragend lief das deutsche Tempospiel, davon profitierte in erster Linie die Flügelzange mit Gensheimer auf Links- und Groetzki auf Rechtsaußen. Dagegen war das Positionsspiel vor der polnischen Abwehr durchschaubar, aus dem Rückraum kam zu wenig, viele Bälle wurden verworfen. Das führte dazu, dass eine schnelle 6:2-Führung nach sechs torlosen Minuten immer mehr zusammenschmolz.
Prokop nahm die erste Auszeit und schwor seine Spieler wieder neu ein, er forderte vor allem volle Konzentration in allen Mannschaftsteilen. Danach funktionierte es deutlich besser, vor allem die Deckung mit einem vorgezogenen Hendrik Pekeler packte nun konsequenter zu, was unter anderem etliche Gegenstoß-Situationen ermöglichte. Zur Halbzeit führte Deutschland mit drei Toren, hatte sich dabei allerdings in den letzten drei Minuten noch zweimal von Polen überrumpeln lassen und dadurch eine mögliche Fünf-Tore-Führung verspielt.
Deutschland setzt sich nach der Pause ab
In der zweiten Halbzeit setzte sich Deutschland gegen eine komplett neuformierte polnische Mannschaft immer weiter ab und hatte die Partie jederzeit im Griff. Vor allem Gensheimer und Groetzki trafen das gegnerische Tor nach passgenauen Zuspielen ein ums andere Mal, Gensheimer war zudem gewohnt sicher vom Siebenmeterpunkt.
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- Nachrichtenagentur sid