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Henning Fritz zur Handball-WM 2019: Deutschland kann jeden schlagen


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Henning Fritz zur Heim-WM
Das erwartet Deutschland zum Start der Handball-WM

MeinungEine Kolumne von Henning Fritz

Aktualisiert am 10.01.2019Lesedauer: 3 Min.
Glaubt an das deutsche Team: Henning Fritz (r.).Vergrößern des Bildes
Glaubt an das deutsche Team: Henning Fritz (r.). (Quelle: T-Online-bilder)
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Anspannung, Adrenalin, Vorfreude. Die deutschen Handballer starten in die Heim-WM. Worauf es gegen Gegner Korea ankommt, erklärt Henning Fritz in seiner Kolumne bei t-online.de.

Heute geht endlich die Handball-WM in Deutschland und Dänemark los! Zum Start geht es für uns gegen Korea. Ich erwarte einen unangenehmen Gegner mit einer unorthodoxen Spielweise. Aufgrund ihrer geringeren Größe verteidigen die Koreaner sehr offensiv. Das kennt das deutsche Team so nicht. Und das gerade im ersten Spiel, in dem der Druck auf unseren Jungs sehr hoch ist und sie vielleicht noch nicht wissen, wo sie stehen.

Ich hätte mir als ersten Gegner lieber eine typische europäische Mannschaft wie Serbien gewünscht. Die Koreaner sind mit ihrem aggressiven und intensiven Spielstil wahrscheinlich nach zwei, drei Spielen etwas müde und noch leichter zu schlagen.

Die werden jetzt hochmotiviert sein und es dem deutschen Team schwer machen. Ich glaube daher, dass der Bundestrainer den Fokus auf eine kompakte Abwehr setzen wird. Gewinnen werden wir trotzdem, denn wir haben das klar bessere Team. Wir sollten nur nicht erwarten, dass die Jungs sofort mit 10 bis 15 Toren in Führung gehen und einen einfachen Sieg einfahren. Das kenne ich von der WM 2007, als wir gegen Brasilien und Argentinien begonnen haben, die auch untypischen Handball spielen. Das ist nicht leicht.

Der deutsche Kader

Gegen Korea fehlen wird Tobias Reichmann, der es nicht in den finalen Kader geschafft hat. Es hat mich schon gewundert, dass es ihn getroffen hat. Schließlich hat er bei der EM 2016 mit seinen starken Leistungen zum Titelgewinn beigetragen und mit Kielce die Champions League gewonnen. Er weiß, worauf es bei großen Spielen ankommt.

Auf der anderen Seite war es etwas zu erwarten, dass einer der Außen gehen muss, da der Bundestrainer den Schwerpunkt auf Rückraumspieler und den Kreis legt und oft nur mit einem Außen startet. Aber: Während des Turniers kann Prokop ja immer noch reagieren und jemanden nachnominieren, wenn sich ein Spieler verletzt.

Wer mir in den Testspielen positiv aufgefallen ist

Es ist schwer, aus den Testspielen viele Schlüsse zu ziehen. Meine Meinung ist unverändert. Die Mannschaft ist stark genug, jeden Gegner zu schlagen. Der Fokus wird auf der großen, beweglichen Abwehr liegen. Dazu haben wir zwei Torhüter, die über sich hinauswachsen können.

Positiv ist mir wieder Jannik Kohlbacher aufgefallen. Er schafft viele Freiräume und macht wenig Fehler in den Abschlüssen. Selbst mit zwei Gegenspielern ist er kaum zu verteidigen. Er hat mir definitiv am besten gefallen.

Große Hoffnung liegt natürlich auch auf Steffen Fäth, der trotz geringer Spielpraxis wohl im linken Rückraum starten wird. Er bringt eine enorme Wurfgewalt mit und kann uns im Angriff enorm helfen. Im Verein läuft es aktuell leider nicht so gut für ihn. Daher ist es wichtig, dass er den Rückhalt vom Trainer und der Mannschaft bekommt. Dann ist alles möglich. Ich kenne das selbst sehr gut, war vor der WM 2007 nur die Nummer drei im Kieler Tor.

Der Zweikampf im Tor

Apropos Torwart. Andi Wolff hat zuletzt das richtige Selbstbewusstsein gezeigt mit der Ansage, bester Torhüter der Welt werden zu wollen. Aber auch Silvio Heinevetter hat bewiesen, dass er von der Bank sofort helfen kann.

Dass der Bundestrainer schon im Vorfeld Andi Wolff zur klaren Nummer eins bestimmt hat, hat mich überrascht. Es kann ihm aber den Rücken stärken und ihn beflügeln.

Mein Tipp für das Auftaktspiel

Der DHB und der dänische Verband erwarten 800.000 Zuschauer bei der WM. Das wäre ein Rekord – und eine tolle Nachricht für den Handball. Die Jungs dürfen das aber nicht an sich heranlassen, müssen sich am besten von der Außenwelt abkapseln. Sie sollten sich auf das Wesentliche konzentrieren und ihren Fokus auf die Vorbereitung und Regeneration setzen.


Die Themen rund um das Team würden sie nur ablenken. Jeder Spieler muss für sich wissen, wie viele Informationen er braucht und wann er das Handy lieber auslassen sollte. Wenn sie das beherzigen, sehen wir ein erfolgreiches Turnier. Und zum Start gibt es einen Sieg gegen Korea. Mein Tipp lautet 25:19 für Deutschland.

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