Handball-EM DHB-Team verliert Krimi gegen Olympiasieger
Über weite Strecken agiert Deutschland mit Dänemark auf Augenhöhe. Doch der Olympiasieger entscheidet die Partie zu seinen Gunsten und das deutsche Team muss ums Halbfinale bangen.
Der Medaillentraum ist in Gefahr, das EM-Aus droht: Die deutschen Handballer haben bei der EM in Kroatien im Kampf um den Halbfinaleinzug einen herben Rückschlag erlitten. Der Titelverteidiger unterlag in seinem zweiten Hauptrundenspiel Olympiasieger Dänemark in Varazdin mit 25:26 (9:8) und hat nach der ersten Turnierniederlage trotz guter Leistung 4:4 Punkte auf dem Konto.
Ein Sieg in der Neuauflage des EM-Finals von 2016 gegen Spanien am Mittwoch (20.30 Uhr im Live-Ticker bei t-online.de) ist für die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop damit Pflicht. Bester Werfer der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) gegen die Dänen war Julius Kühn mit sechs Toren.
Schwache deutsche Anfangsphase
Nach dem Arbeitssieg gegen Tschechien hatte sich der Olympia-Dritte bei einem Teamabend mit Cevapcici und Bier auf die bisher härteste Aufgabe eingestimmt. "Wir sind noch nicht locker genug. Wir benötigen aber diese Lockerheit", sagte Teammanager Oliver Roggisch.
Diese Maßnahme brachte zunächst nicht den gewünschten Erfolg. Nervös, verunsichert, fehlerhaft - dem deutschen Angriff gelang in der Anfangsphase nichts. Kapitän Uwe Gensheimer gelang der erste Treffer zum 1:2 erst nach 9:04 Minuten.
Die vom bärenstarken Finn Lemke glänzend organisierte Abwehr war hingegen im Zusammenspiel mit dem sehr guten Torhüter Andreas Wolff der große Trumpf. Die deutsche Defensive trieb den dänischen Angriff um Topstar Mikkel Hansen zur Verzweiflung. An Lemke, Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler kamen die Dänen kaum einmal vorbei. Das erste Tor aus dem Rückraum gelang dem zweimaligen Europameister erst in der 21. Minute.
Zweite Hälfte nimmt Fahrt auf
Beflügelt durch die starke Abwehrleistung kam auch mehr Schwung in den deutschen Angriff. Der Kieler Steffen Weinhold sorgte beim 7:6 (25.) für die erste Führung des DHB-Teams. Auch der bisher im Turnierverlauf so enttäuschende Kühn zeigte sich verbessert und erzielte in der ersten Halbzeit drei Treffer. Prokop, der Linksaußen Rune Dahmke nachnominiert hatte, ballte bei gelungenen Aktionen an der Seitenlinie immer wieder die Faust.
"Wir haben uns ins Spiel reingekämpft. Wir machen viele Meter in der Abwehr und bewegen uns gut", sagte Gensheimer in der ARD angesichts der knappen Pausenführung. Im zweiten Durchgang, in dem Prokop auf den am Knie verletzten Spielmacher Paul Drux verzichten musste, wurde es deutlich torreicher. Es blieb aber ausgeglichen (15:15/41.), kein Team setzte sich ab. Im Angriff agierten die Bad Boys nun mit mehr Selbstvertrauen.
Dennoch geriet die DHB-Auswahl erstmals mit drei Toren in Rückstand (20:23/54.). Ein Treffer von Wolff ins leere Tor der Dänen brachte das deutsche Team wieder auf ein Tor heran (23:24/58.). Trotz großen Kampfgeists reichte es aber nicht mehr für die Wende.
Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa