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Handball-EM - Baur: "Gegen Tschechien werden wir gewinnen"


EM-Kolumne von Markus Baur
"Gegen Tschechien müssen und werden wir gewinnen"

Von t-online
18.01.2018Lesedauer: 3 Min.
Analysiert das Spiel gegen Mazedonien und blickt auf die EM-Hauptrunde: Der zweifache Handballer des Jahres Markus Baur.Vergrößern des Bildes
Analysiert das Spiel gegen Mazedonien und blickt auf die EM-Hauptrunde: Der zweifache Handballer des Jahres Markus Baur. (Quelle: Sportfoto Rudel/imago-images-bilder)

Markus Baur ist einer der erfolgreichsten Spielmacher in der deutschen Handball-Geschichte. In seiner EM-Kolumne erklärt er den verpassten Gruppensieg gegen Mazedonien und sagt, was das DHB-Team in der Hauptrunde verbessern muss.

Liebe Handballfans,

wir haben gestern mit meinem gesamten TVB-Team im Trainingslager mit der Nationalmannschaft mitgefiebert. Gegen Mazedonien war wieder alles drin, was das Handball-Herz begehrt. Wir hätten gewinnen, aber auch verlieren können.

Am Anfang haben uns die Mazedonier im Angriff mit dem siebten Feldspieler überrascht. Wie die Slowenen haben sie dazu mit einer extrem kompakten Deckung begonnen. Das haben sie gut gemacht, das muss man anerkennen. Wir haben anfangs nicht wirklich Lücken gefunden. Mitte der ersten Hälfte sind wir dann aber ins Spiel gekommen und hatten bis zur Pause auch die Chance, deutlicher zu führen.

Klare Ansage für die letzte Aktion

Das haben wir nicht geschafft und haben den Mazedoniern so noch einmal den Schlagabtausch angeboten. Die zweite Hälfte war dann eine Achterbahnfahrt, in der uns zum Schluss zuerst Silvio Heinevetter gerettet, der letzte Wurf dann aber nicht gesessen hat.

Es gab in der Auszeit eine klare Ansage für die letzte Aktion. Aber die Spieler haben auf dem Feld dann anders gehandelt. Der Diagonalpass zu Patrick Groetzki, für den sie sich entschieden haben, wurde eigentlich in der Auszeit nicht angesprochen.

Ich kann den Hintergedanken aber verstehen: In den vorherigen deutschen Angriffen mit dem siebten Feldspieler ist der mazedonische Verteidiger auf der Halbposition immer offensiv heraus- und der Außenverteidiger weiter ins Zentrum gerückt, um Steffen Weinhold zu verteidigen. Deswegen dachte Philipp Weber wohl, dass Groetzki im rechten Eck frei sein müsste. Das war dann eben nicht so.

Man darf aber auch nicht vergessen: In dieser Situation lastet auf den Spielern jede Menge Druck. Es ist ein EM-Spiel, in dem es um den Gruppensieg und eine gute Ausgangssituation für die Hauptrunde und das Halbfinale geht. In dieser Situation die richtige Entscheidung zu treffen, ist etwas anderes als in einem Bundesligaspiel, zumal eine Nationalmannschaft ja nie so eingespielt sein kann wie eine Klub-Mannschaft. Solche Fehler dürfen passieren, daraus lernt man.

Jetzt geht es mit zwei Punkten in die Hauptrunde. Die Abwehr hat sich verbessert. Jetzt müsste vielleicht aus dem Angriff noch etwas mehr kommen. Aus dem linken Rückraum und über die Mitte sind noch nicht so viele Tore gefallen. Aber man muss auch einmal die Leistungen der gegnerischen Abwehrreihen anerkennen.

Unglaubliche enge Hauptrunde

Die Mazedonier und die Slowenen haben gute Jobs gemacht, waren sehr zweikampfstark. Gerade Mazedonien hat uns mit unterschiedlichen Deckungsvarianten auch immer wieder taktisch Aufgaben gestellt. Man sieht einfach, dass die Unterschiede auf dem Niveau einer EM nicht so groß sind. Man muss sich jeden gewonnen Zweikampf, jedes Tor erarbeiten und verdienen.

In der Hauptrunde geht es jetzt unglaublich eng zu. Für alle Teams ist etwas möglich. Sogar Slowenien ist in der Lage, gegen Dänemark oder Spanien Punkte zu holen. Das würde uns durchaus in die Karten spielen.

Ich hätte nicht unbedingt erwartet, dass auch Tschechien mit zwei Punkten weiterkommt. Nichtsdestotrotz bin ich davon überzeugt, dass wir den Tschechen überlegen sind. Dieses Spiel müssen und werden wir gewinnen. Und dann kommt es vor allem darauf an, was Spanien und Dänemark machen. Einen von beiden müssen wir mindestens schlagen, um weiter Chancen aufs Halbfinale zu haben. Wenn sich auch Mazedonien schadlos hält, dürfen wir uns gar keinen Puntkverlust mehr erlauben.

Euer Schorsch

Der zweimalige Handballer des Jahres Markus „Schorsch“ Baur ist einer der erfolgreichsten Spielmacher in der deutschen Handball-Geschichte. In 228 Länderspielen erzielte er 712 Tore, wurde 2004 Europameister und Olympia-Zweiter und krönte seine Karriere 2007 mit dem Titel bei der Heim-WM. Mit dem TBV Lemgo feierte Baur 2003 die deutsche Meisterschaft. Die Ostwestfalen waren nach der aktiven Karriere auch Baurs erste Trainerstation in der DKB Handball-Bundesliga. Nach Engagements in Lübbecke, Schaffhausen und als DHB-Juniorenbundestrainer betreut Baur seit der Saison 2016/17 den Bundesligisten TVB 1898 StuttgartEM-Kolumne von Markus Baur

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