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Neymar schwer verletzt: WM-Aus löst weltweite Bestürzung aus


"Wir werden für ihn beten"
Neymars WM-Aus löst weltweite Bestürzung aus

Von dpa, sid
Aktualisiert am 05.07.2014Lesedauer: 3 Min.
Neymar wird unter Schmerzen vom Platz getragen.Vergrößern des Bildes
Neymar wird unter Schmerzen vom Platz getragen. (Quelle: reuters)

Die Hiobsbotschaft vom WM-Aus für Superstar Neymar hat im Land des WM-Gastgebers einen Schockzustand ausgelöst und die Vorfreude auf den Halbfinal-Kracher gegen Deutschland getrübt. Ohne ihren Top-Stürmer muss die Selecao (Dienstag, ab 21.30 Uhr im t-online.de Live-Ticker) gegen das DFB-Team den Traum vom "Hexacampeao", dem sechsten WM-Titel, am Leben erhalten.

"Das wird sehr schwierig. Aber wir werden alles geben, damit unser Traum weitergeht", sagte Luiz Gustavo vom VfL Wolfsburg vor der nächsten Herausforderung des WM-Gastgebers. Neymar fehlt dann wegen eines Wirbelbruches, den er beim 2:1 im Viertelfinale gegen Kolumbien erlitt.

Die Nachricht von der Verletzung des 22-Jährigen verbreitete sich wie ein Lauffeuer und erstickte den Jubel über den Einzug ins Halbfinale. Torschütze und Innenverteidiger David Luiz brach in den Katakomben des Castelao von Fortaleza in Tränen aus. "Wir werden einen Pakt abschließen, um ihn zu unterstützen, um an seiner Seite zu sein. Und auch um die Stärke dieser Mannschaft auf dem Platz zu zeigen", sagte er. "Ich bin sehr besorgt. Wir werden für ihn beten."

"Er weinte vor Schmerzen"

Der mit vier Treffern erfolgreichsten Spieler der Brasilianer wurde vom Platz getragen, nachdem ihm kurz vor Schluss Juan Zuniga in den Rücken gesprungen war. Noch am Abend war im Fernsehen zu sehen, wie er mit einem weißen Tuch auf das Gesicht gepresst in ein Krankenhaus eingeliefert wurde.

"Neymar hat einen Bruch des dritten Lendenwirbels", sagte Rodrigo Lasmar, einer der Mannschaftsärzte der Selecao. Es werde einige Wochen dauern, bis der Spieler seine volle Bewegungsfähigkeit wiedererlangt habe. "Er wird nicht binnen einer Woche genesen." Nationaltrainer Felipe Scolari berichtete: "Er weinte vor Schmerzen."

Maradona sieht die Schuld beim Schiedsrichter

Auch bei internationalen Beobachter löste das WM-Aus Neymars Bestürzung aus. Es ist eine Sünde, dass Neymar seine WM verpasst", sagte Argentiniens Fußball-Idol Diego Maradona dem spanischen Sender Cadena Ser und schimpfte: "Der Schiedsrichter war der mieseste, den ich in den letzten zehn Jahren gesehen habe."

Brasiliens WM-Rekordtorschütze Ronaldo bezeichnete das Foul unterdessen als absichtlich und gewalttätig. "Es gab eine Absicht von dem kolumbianischen Spieler, Schaden zu verursachen. Ich glaube, es war sehr gewalttätig", sagte "Il Fenomeno". Eine nachträgliche Bestrafung Zunigas durch die FIFA lehnte Ronaldo aber ab. "Was jetzt passiert, ist nicht mehr wichtig."

DFB-Profis ebenfalls bestürzt

Auch die deutschen Spieler zeigten sich betroffen. "Neymar, ich bin unglücklich. Gute Besserung", schrieb Mesut Özil bei Twitter. Lukas Podolski schloss sich beim Kurznachrichtendienst an: "Neymar tut mir leid. Hoffe, es geht Dir bald besser." Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus sagte dem TV-Sender Sky Sport News HD, Neymars Fehlen sei gut für Deutschland, aber schlecht für den Fußball: "Er ist einer, der herausragt."

Die Sportliche Leitung der deutschen Nationalmannschaft sah derweil die schwere Verletzung von Neymar als Verlust für die Attraktivität der WM-Endphase. "Es ist schade, wenn sich so ein Weltklassespieler verletzt und aus dem Turnier ausscheidet", bedauerte Hansi Flick, Assistenzcoach von Bundestrainer Joachim Löw. Dennoch werde Brasilien den Ausfall kompensieren können, so der Löw-Assistent beim Training der DFB-Elf in Santo André weiter.

Genesungswünsche von Usain Bolt und LeBron James

Genesungswünsche erreichten Neymar auch von Argentiniens viermaligem Weltfußballer Lionel Messi. "Neymar, ich hoffe, Du erholst dich sehr schnell, mein Freund", schrieb Messi seinem Teamkollegen aus Barcelona. Auch aus anderen Sportarten gab es Beistand für Brasiliens traurigen Helden. "Traurig wegen der Neuigkeiten... Erhole dich schnell", schrieb der jamaikanische Sprint-König Usain Bolt. "Hasse es, die Neuigkeiten über Neymar zu hören. Was für ein Spieler. Werd' schnell gesund, Mann", hinterließ Basketball-Superstar LeBron James.

Morddrohungen gegen Zuniga

Unterdessen bekam der Übeltäter Zuniga in sozialen Netzwerken den Zorn vieler Menschen zu spüren. "Ganz egal, welches Team du unterstützt - du hasst diesen Typen, weil er Neymars Weltmeisterschaft beendet hat", stand unter einem Bild Zunigas, das sich über Twitter verbreitete.

Unzählige Nutzer - zum großen Teil aus Brasilien - machten ihrer Wut auf den Kolumbianer unter dem Twitter-Hashtag #Zuniga und auch auf Zunigas Facebook-Seite mit teils heftigen Verwünschungen oder gar Morddrohungen Luft. Manche sprachen von einem "Attentat auf Neymar". Für Verwunderung sorgte, dass das Foul nicht einmal mit einer Gelben Karte geahndet wurde.

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